Brandanschlag vor 40 Jahren: Ermittlungen gegen Ulrich Enzensberger

Erstveröffentlicht: 
12.08.2013

Mit Molotow-Cocktails setzten Unbekannte im Februar 1970 das Haus eines Richters in einem Münchner Vorort in Brand. Nun ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Publizisten Ulrich Enzensberger und das ehemalige RAF-Mitglied Rolf Heißler wegen versuchten Mordes.

 

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Publizisten Ulrich Enzensberger und den ehemaligen RAF-Terroristen Rolf Heißler wegen versuchten Mordes übernommen. Ein Sprecher bestätigte am Montag, dass die Karlsruher Behörde mehr als 40 Jahre nach dem Brandanschlag auf einen Münchner Amtsrichter den Fall an sich gezogen hat. Dieser hatte zuletzt bei der Münchner Staatsanwaltschaft gelegen.

 

Die bayerische Behörde verdächtigt Enzensberger und Heißler, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Unbekannte hatten das Haus des Richters in einem Münchner Vorort im Februar 1970 mit Molotow-Cocktails in Brand gesetzt. Passanten entdeckten das nächtliche Feuer und warnten den Richter.

 

Bundesanwaltschaft: Angriff auf den Rechsstaat


Es bestehe der Anfangsverdacht, dass es sich bei dem Attentat um versuchten Mord handele, sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft. Da es sich bei dem Amtsgerichtsrat um einen Repräsentanten der Justiz handele, habe sich die Tat auch gegen den Rechtsstaat gerichtet. Daher seien Ermittlungen der Bundesjustiz geboten.

 

Der Sprecher kommentierte die vom Münchner Gericht genannten Namen Enzensberger und Heißler nicht: Das Verfahren richte sich gegen zwei namentlich bekannte und weitere unbekannte Beschuldigte, heißt es.