Am 5. Juni starb der erst 18 jährige Antifaschist Clément Méric in einem Krankenhaus in Paris. Er wurde auf offener Straße, von 3 Faschisten der "Jeune Nationaliste Revolutionaire", tödlich verletzt. Dieser Mord bildet einen der Höhepunkte einer Welle von Homophobie, Rassismus und anderer menschenfeindlicher Ereignisse, in Frankreich. Doch auch in Deutschland kam und kommt es immer wieder zu Mordversuchen, Angriffen und Attacken auf AntifaschistInnen, MigrantInnen und Homosexuelle, all jene eben die nicht in das Weltbild der Faschisten passen.
Um an Clément zu erinnern, auf die Angriffe aufmerksam zu machen und die richtigen Schlüsse zu ziehen, wurde am Mittwoch den 12.6.2013 in Stuttgart, am Mahnmal für die Opfer des Faschismus, auf dem Karlsplatz eine Kundgebung veranstaltet, an der sich ca. 40 AktivistInnen beteiligten.
Die RednerInnen gingen zunächst auf die besondere politische Situation in Frankreich ein. Besonders die extrem homophoben Proteste der Französischen Rechten im Zuge der Legalisierung der "Homo-Ehe" führten zu einem Anstieg von rechter und faschistischer Gewalt. Antifaschisten wie Clément wollten dieser entgegenwirken, mit verschiedenen Aktionen und Demonstrationen, wollten sie gegen die menschenfeindliche Stimmung ankämpfen.
Doch auch in Baden-Württemberg und auch in der Region Stuttgart, gab es in den letzten 2 Jahren immer wieder Mordversuche auf Politische Gegner und MigrantInnen, seitens von Nazis. Beispielsweise gab es im Jahr 2011 allein 3 Angriffe auf Antifaschisten oder Migranten in Baden Württemberg.
Der Gaspistolen Schütze von Leonberg, der nach einem Schuss in das Gesicht eines Antifaschisten, diesen so schwer verletzte, das nur mehrere Notoperationen, sein Augenlicht retten konnten. Der Faschist, der im Badischen Riegel einen Antifa absichtlich mit dem Auto anfuhr, sodass dieser ein schweres Schädel-Hirn Trauma erlitt und lange in stationärer Behandlung war, oder die Gruppe von Faschisten die eine Gruppe Migranten über ein Gartengrundstück in eine Hütte jagte und diese anzündete. Sie bilden nur die traurigen Höhepunkte faschistischer, rassistischer und rechter Gewalt in Baden-Württemberg.
Jede dieser Aktionen und Angriffe steht für sich als Mahnmal. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, das beweisen die Faschisten zur genüge selbt. Wir dürfen nicht erst dann aktiv werden wenn Nazis ungestört morden, verletzten, hetzen und jagen können. Egal wo Faschisten ihre Hetze verbreiten, egal wo Faschisten marschieren wollen, wir werden da sein. Wir müssen einen konsequenten, aktiven Antifaschismus etablieren und entwickeln, der Nazis und ihre Ideologie, auf allen Ebenen, mit allen möglichen Mitteln entgegentritt.
Zum Abschluss wurden Blumen am Mahnmal, vor einem Bild von Clément abgelegt. Die Kundgebung endete mit einer Schweigeminute für den getöteten Antifaschisten. Wir wünschen seinen GenossInnen, FreundInnen und seiner Familie alles gute in dieser schweren Zeit.
Kein Vergeben! kein Vergessen! - Ni Oubli! Ni Pardon!
Den Antifaschistischen Selbstschutz stärken!