Nach Suizidversuch - Asylbewerber erlag Verbrennungen

Erstveröffentlicht: 
11.06.2013
RAESFELD Der Asylbewerber, der im vergangenen Jahr der Gemeinde Raesfeld zugewiesen worden war und der am 15. Mai einen Suizidversuch unternommen hatte, ist seinen Verbrennungen erlegen. Raesfelder Ratsmitglieder reagierten mit Trauer und Betroffenheit auf den Tod.

 

Von Rüdiger Eggert

Der Mann war in eine Spezialklinik in Hamburg eingeliefert worden mit schwersten Verbrennungen, denen er nun erlag. Über Behandlungskosten sollte der Rat am Montag beraten.

Alle Ratsmitglieder zeigten sich betroffen, als sie vom Ersten Beigeordneten Martin Tesing über den Tod des Asylbewerbers informiert wurden. Holger Lordieck (Grüne) wollte den Antrag vorerst zurückstellen. Doch Bürgermeister Andreas Grotendorst drängte auf einen Beschluss, denn die Rechnungen der Klinik werden kommen.

 

In der Beschlussvorlage sollte noch über eine Aufwendung von 500 000 Euro abgestimmt werden (wir berichteten). Das Geld sollte für die Rechnungen der bisherigen und noch folgenden aufwendigen Behandlungen in der Hamburger Klinik verwendet werden. Der Rat stimmte aufgrund der neuen Situation einem neuen Ansatz in Höhe von 130 000 Euro im aktuellen Haushalt zu.

Behandlungskosten von 500.000 Euro

Zum Hintergrund: Ein Asylbewerber war im vergangenen Jahr der Gemeinde zugewiesen worden. Im Mai 2013 unternahm der Asylbewerber einen Suizidversuch. Er überlebte zunächst mit schwersten Verletzungen.

Die Klinik stellte der Gemeinde Raesfeld die Behandlungskosten in Rechnung. Aktuell sieht der Haushaltsplan für 2013 einen Ansatz von 50 000 Euro für Leistungen bei Krankheit der Asylbewerber vor. Die Verwaltung schätzte ursprünglich den Mehrbedarf durch die Behandlung auf 500 000 Euro.

Tragisches Schicksal

Wie die rechtliche Situation für eine Kostenübernahme aussieht, muss noch geklärt werden. Ein Betrag in dieser Höhe ist für eine Gemeinde wie Raesfeld eine deutliche Belastung. Karl-Heinz Tünte (CDU) mahnte dennoch: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass es um eine finanzielle Frage geht, da steckt ein tragisches, menschliches Schicksal hinter.“