In der Nacht des 30.06. auf den 01.07. gegen 2:30 Uhr stieg ein Mann
aus Kenia an der Bushaltestelle in Rheingönheim aus dem Bus. Es kam ihm
eine Gruppe von 4-5 jungen Männern entgegen, die ihn zu Boden stießen.
Sie traten den am Boden Liegenden brutal mit Füßen. Dabei schrien sie
rassistische Parolen wie: „Ausländer raus“.
Ein
vorbeifahrendes Auto hielt an und die Gruppe flüchtete. Der Fahrer des
Wagens rief die Polizei und einen Krankenwagen. Der angegriffene Mann
wurde glücklicherweise nicht lebensgefährlich verletzt. Er erlitt
schmerzhafte Prellungen vor allem im Rippenbereich.
Dieser Überfall spät in der Nacht wurde ganz in der Nähe einer
Flüchtlingsunterkunft verübt. Es ist daher zu befürchten, dass es sich
um einen gezielten Überfall handelt.
Rassistische Gewalt in Ludwigshafen und relative Untätigkeit der Stadtverwaltung
Die Flüchtlingsunterkunft in Rheingönheim liegt weit entfernt von der
Innenstadt und in einer abends und nachts menschenleeren Gegend. Die
abgelegene Lage erleichtert Faschisten und Rassisten aller Couleur,
ihre mörderischen Pläne und Fantasien gegen Menschen aus anderen
Ländern, anderer Sprache und anderer Hautfarbe ungestört in die Tat
umzusetzen.
Seit Jahren greifen in Ludwigshafen rassistische Täter immer wieder
MigrantInnen und Flüchtlinge tätlich an und sie haben auch über ein
Dutzend Brandanschlöge auf ihre Unterkünfte und Wohnungen verübt.
Die Stadtverwaltung und die im Rathaus sitzenden Parteien bekämpfen
rassistische und faschistische Aktivitäten bisher nicht sonderlich
wirksam. Stattdessen verharmlosen sie diese wider besseres Wissen.
Forderungen an die Stadtverwaltung zum Schutz von MigrantInnen und Flüchtlingen
Weil die sichtbare und diskriminierende Ausgrenzung erfahrungsgemäß
rassistische TäterInnen in ihrem bornierten Weltbild bestärkt und sie
zu Gewalttaten gegen Menschen anderer Hautfarbe, Sprache und
Nationalität ermuntert, fordern wir jetzt von der Ludwigshafener
Stadtverwaltung:
1. die schnelle Aufklärung der Tat, die Bestrafung der Täter und ein
konsequentes Vorgehen gegen rassistische und faschistische Aktivitäten
jeglicher Art
2. die rasche längst fällige Unterbringung von Flüchtlingen – ganz
gleich welchen Aufenthalts-Status sie haben – in normalen städtischen
Wohnungen.
3. die Schließung aller Lager und menschenunwürdiger Unterkünfte.
Weitere Infos unter:
http://www.buendnisgegenabschiebungenmannheim.com/