Veranstaltung: Ökologie für Alle statt schwindelerregende Miethöhen

Anti-Atom-Sonne mit Faust

Steigende Energiekosten und Mieten, Niedriglöhne und Erwerbslosigkeit ziehen nicht selten die Sperrung des Stromanschlusses oder sogar den Verlust der Wohnung nach sich. Das zeigt: steigende Energiekosten betreffen nicht alle Menschen gleich. Die energieeffiziente Sanierung von Wohngebäuden ermöglicht eine Erhöhung der Mieten, die oftmals nicht durch die Energieeinsparungen ausgeglichen wird. Gleichzeitig werden in Frankfurt hochpreisige Wohnungen, Häuser und Büros als „energieeffizient“ angepriesen. Wir wollen fragen, ob die energetische Sanierung Gentrifizierungsprozesse verstärkt und „Klimaschutz“ versus Mieter_innen-Recht steht? Am Beispiel der energetischen Sanierung von Wohnungen der städtischen ABG Holding im Gallus wollen wir den Zusammenhang von Energie und sozialen Auseinandersetzungen klären und zur Positionsfindung zwischen den Polen „Klimaschutz“ und „MieterInnenschutz“ beitragen.


Referenten: Ulrich Schachtschneider (Energieberater, freier Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkt soziale Energiepolitik / Ökologisches Grundeinkommen), Bernd Müller-Weathersby (wohnt im Gallus und kämpft gegen eine Mieterhöhung durch die ABG), Eyup Yilmaz, Ortsbeirat 1 „Die Linke“


Ort: Gallus Zentrum (Krifteler Strasse 55; ÖPNV: Straßenbahn 11: Schwalbacherstr. / Ordnungsamt; S-Bahn Galluswarte)

 

Teil der Veranstaltungsreihe "Umkämpfte Energie":

 

Die Frage der Energieversorgung ist in den letzten Jahren, nicht nur vor dem Hintergrund der nuklearen Katastrophe von Fukushima, wieder in den Mittelpunkt politischer Auseinandersetzungen geraten. Die vier großen Energiekonzerne (RWE, Vattenfall, E.on und EnBW) sind im Rahmen des „Atomausstiegs light“ und des forcierten Ausbaus regenerativer Energieträger unter Druck geraten, weil sie jahrzehntelang auf atomare und fossile Großkraftwerke gesetzt haben. Dabei ist umkämpft, ob und wie schnell der Umbau von fossilen Energieträgern hin zu regenerativen Energien von statten gehen soll und wer die Kosten trägt. In den letzten Monaten wurde das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (kurz EEG), welches maßgeblich zur Energiewende beigetragen hat, durch eine Strompreisdebatte wieder in Frage gestellt. Die Energiekonzerne und ihre Verbündeten in Politik, Wirtschaft und Industrie versuchen derzeit, über die Kostendebatte die Erzeuger erneuerbarer Energien gegen die Stromverbraucher_innen auszuspielen.

 

Wir wollen uns mit der Veranstaltungsreihe in die aktuelle Debatte um die Energiewende einmischen und den Entwicklungen im Energiesektor auf den Grund gehen. Zudem wollen wir die Frage nach dem emanzipatorischen Potential der Kämpfe im Energiebereich und den Auswegen aus der Klima- und Energiekrise diskutieren.

 

Weitere Termine und Infos hier: http://2grad.blogsport.de