[B] Räumung Rummelplatz ausgesetzt

Rummelplatz l14 Demo

Der für den 7.5.2013 angesetzte Räumungstermin für den Wagenplatz Rummelplatz in Berlin Friedrichshain wurde vom Berliner Liegenschaftsfonds zurückgezogen.

Die Verhandlungen um ein Ersatzgelände für die Wagengruppe dauern an. Nichtsdestotrotz bereiten sich die Bewohner_innen vom Rummelplatz, der seinen Standort seit Januar 2012 in der Friedenstraße hat und mittlerweile seit 10 Monaten räumungsbedroht ist, weiterhin auf die drohende Räumung vor.

 

Wie viele weitere Zwangsräumungen in Berlin, wurde auch die Räumung des selbstverwalteten Wohn- und Kulturprojekts Rummelplatz im Vorfeld des 1. Mai ausgesetzt. Dies ist vermutlich maßgeblich mit dem in den letzten Monaten steigenden Widerstand gegen Zwangsräumungen zu erklären. In Berlin sehen sich immer mehr Menschen mit einem Verdrängungsprozess konfrontiert, der aus der kapitalistischen, profitorientierten Stadtumstrukturierung hervorgeht. Der Ausverkauf der Stadt wird an allen Ecken und Enden vorangetrieben. Häuser und Freiflächen in der Innenstadt werden privatisiert, Wohnraum zu Kapitalanlagen umgewandelt. Damit einher gehen ständig steigende Mieten, die sich immer mehr Menschen nicht mehr leisten können und wollen. Hauseigentümer_innen versuchen mit allen Mitteln die zum Teil langjährige Bewohnerschaft aus ihren Wohnungen zu vertreiben. Durchschnittlich 23 Zwangsräumungen finden in Berlin pro Tag statt! Die meisten im Stillen, ohne Aufsehen in der Bevölkerung und ohne Rücksicht auf die Betroffenen, wie zu Letzt der Fall in Reinickendorf der kürzlich verstorbenen Rosemarie zeigt.

Doch immer mehr Menschen organisieren sich gegen diesen brutalen Verdrängungsprozess. Menschen solidarisieren sich mit von Zwangsräumung Betroffenen, ein öffentlicher Diskurs über die aktuelle Wohnraumpolitik in der Stadt ist entfacht. So konnten in den letzten Monaten bereits mehrfach Zwangsräumungen durch die Entschlossenheit von zahlreichen Unterstützer_innen verhindert werden und ein öffentliches Interesse geweckt werden. Die Wagengruppe Rummelplatz befürwortet diesen Widerstand und solidarisiert sich mit von Verdrängung betroffenen Personen und Projekten. Widerstand ist legitim, nötig und möglich!

Auch der Rummelplatz soll nach den Vorstellungen des Liegenschaftsfonds aus dem Stadtbild verschwinden. Bereits zum Juli 2012 sollte dieser seinen Standort in Friedrichshain verlassen. Die Bewohner_innen jedoch entschieden sich zu bleiben und sich nicht so einfach an den Stadtrand drängen zu lassen. Seitdem kämpfen sie sowohl für den Verbleib auf dem jetzigen Gelände, als auch für einen geeigneten Alternativstandort. Immer wieder wurden Bemühungen für Ersatzgelände Seitens der Politik und des Lifos erschwert oder gar verhindert.

Auch im aktuellen Stand der Verhandlungen über einen Alternativstandort droht die Wagengruppe Spielball in Machtspielchen der Verantwortlichen zu werden. In den Augen der Bewohner_innen ist dies ein nicht hinzunehmender Zustand. Auch in Hinblick auf die drohende Räumung will sich die Wagengruppe nicht weiter diktieren lassen, wie sie sich wann zu verhalten hat. Es ist an der Zeit in die Offensive zu gehen! Kreatives und lebendiges Leben braucht seinen Platz.


Lasst uns unberechenbar werden, nehmen und verteidigen, was uns zusteht!

 

Mut und Kraft zum Widerstand! Für ein selbstbestimmtes und solidarisches Leben!


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