Heute Anti-Nazi-Demo: Rechte schüren Panik

Erstveröffentlicht: 
11.04.2013

PINNEBERG. Sie nennen sich "Jugend für Pinneberg". Sie stehen der NPD nahe. Und sie verteilen Flugblätter, die offensichtlich Panik schüren sollen. Anlass: Die für heute geplante Anti-Neonazi-Demo, die am Bahnhof der Kreisstadt startet. Wie berichtet, wollen bis zu 200 Antifaschisten gegen die NPD und deren Stammtisch im Restaurant "Rondo" demonstrieren.


Gestern fanden viele Einwohner des Stadtteils Quellental, in dem das "Rondo" beheimatet ist, Handzettel in ihrem Briefkasten. In dem Schreiben unterstellt die "Jugend für Pinneberg" den antifaschistischen Demonstranten Gewaltbereitschaft. Zitat: "Bei den berüchtigten Demonstrationen ist es üblich, dass deren Teilnehmer sie für ihre Zerstörungswut nutzen." Pinnebergern wird geraten, ihre Autos in Sicherheit zu bringen. Die Rede ist von einem "linksradikalen Weltbild" der Demonstranten, von "rotfaschistischen Kreisen", die sogar "zu Mord" aufriefen. Zu erwarten sei ein "Mob aus erlebnisorientierten, gewaltbereiten und schwarz gekleideten Linksextremisten", der vermummt durch die Straßen ziehe. 

Wolfgang Seibert, der die Demonstration für seine Jüdische Gemeinde angemeldet hat, kann ob solcher Worte aus der rechten Ecke nur den Kopf schütteln. Die "Jugend für Pinneberg" sei sehr eng mit der NPD verbunden. Den seit drei Jahren regelmäßig angebotenen Stammtisch im "Rondo" habe diese rechte Jugendvereinigung mitorganisiert. Gewalt werde es während der heutigen Demo nicht geben. "Das ist reine Panikmache", so Seibert. 

Der Protestzug setzt sich um 18 Uhr am Bahnhof in Bewegung. Die Route führt - von der Polizei begleitet - durch den Stadtteil Quellental.