"KEINE MACHT DEN DROGEN - KEINE MACHT FÜR NIEMAND" ist der Titel der aktuellen April-Kampagne gegen Deal und Drogenprohibition des autonomen Kultur- und Begegnungszentrum Reitschule Bern. Die Reitschule-Zeitschrift "Megafon" hat diesem Thema einen Schwerpunkt gewidmet und das Kino der Reitschule zeigt Filme dazu.
Wieso? Weil wir ein Polit-, Begegnungs- und Kulturzentrum sein wollen und nicht ein stadtbekannter Drogenumschlagplatz. Und weil wir uns auch nach 25 Jahren von Dealer_innen, Drogenkäufer_innen, Drogenprohibition und staatlicher Repression nicht unseren Freiraum klauen lassen.
"Gegen Deal und Freiraumklau" - lautete daher der Titel des Flugblattes, welches die Reitschule in den letzten Monaten des öfteren verteilten. Drogenprohibition, Drogenindustrie und Drogenkrieg machten und machen auch der Reitschule immer wieder zu schaffen. Kokain ist kein gerechtes Produkt, ebenso wenig Heroin - an beiden klebt viel Blut und Leid. Der weltweite Drogenhandel und der staatliche Anti-Drogenkrieg haben eins gemeinsam: Beide profitieren von der Illegalisierung der Drogen, beide gehen über Leichen, um ihre lukrativen Geschäfte und ihre politischen Interessen durchzusetzen. Und weltweit bedrohen Drogenhandel und die staatliche Repression immer wieder Menschen, Freiräume und politische Projekte. Auch die Reitschule.
Hintergrund-Infos:
- http://www.bermuda.ch/reitschule/mediengruppe/Medienmitteilungen/13-01-1...
- http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/Copwatch/
Das Einsame Zentralkomitee für kollektive Angelegenheiten in Drogenfragen
TEXTE IM MEGAFON
http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/Medienmitteilungen/13-04-Megafon378.pdf
Schwerpunkt Einleitung
KEINE MACHT DEN DROGEN - KEINE MACHT FÜR NIEMAND
Der Schwerpunkt dieses Megafons und der Kinozyklus im April sind Drogen. Drogen und die Reitschule, Drogen und Freiräume, Drogen und die Berner Szene. Die repressive Drogenpolitk. Die Drogenprohibition. Oder eben "Keine Macht den Drogen - Keine Macht für niemand".
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Drogenprohibition & Deal vs Freiraum
RAUSCH ODER FRUST? A NEVER ENDING STORY
1998 erschien zu Ehren des 10-Jahresjubiläums der Reitschule im Jahr zuvor das Buch "Reitschule Bern. Autonomie und Kultur im Zentrum". Darin wurden auch die bitteren Erfahrungen des Freiraums Reitschule mit Deal und Drogenprohibition zwischen 1981/82 und 1987-1998 ausführlich durchleuchtet.
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Selbstanbau statt Ausbeutung
"WER HIER NOCH FRIEDLICH WEITERKIFFT IST KONTERREVOLUTIONÄR..."
Anfang Dezember 1989 verkündeten an einer Medienkonferenz ein paar Weihnachtsmänner und -frauen den neugierigen Medienschaffenden, dass die Reitschule ab sofort biologisch-dynamisches Gras (3g für 20Fr) aus Schweizer Anbau verkaufe. Dies als politische Aktion gegen die Shit-Dealer_innen innerhalb der Reitschule und als Kritik am weitverbreiteten Paffen von Cannabis aus Bürgerkriegsgebieten. Im Megafon Nr. 87 vom 19.1.90 startete daraufhin eine Aufklärungskampagne der Reitschule-Grasgruppe, der "AG Art. 19bis"
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Vorplatz
REITSCHULE - DROGENSCHULE?
In der Öffentlichkeit wird die Reitschule oftmals in erster Linie als Ort wahrgenommen, an welchem Drogen verkauft und konsumiert werden. Dies zeigen nicht nur diverse Medienberichte und Fragen von Schüler_innen, welche ihre Abschlussarbeiten über die Reitschule schreiben, auch die Polizei rechtfertigt ihre Einsätze im Bereich der Reitschule stets mit diesem Argument. Doch was steckt hinter dieser Wahrnehmung? Wie geht die Reitschule mit diesem Vorwurf/Vorurteil um? Und wie kam es überhaupt dazu?
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Dealer-Corner
DEALBOX STATT BUMSBOX
Angesichts des Scheiterns der staatlichen repressiven Drogenpolitik müssen dringendst Alternativen erarbeitet werden, um die Folgen der Drogenprohibition bis zum Zeitpunkt der endgültigen Legalisierung aller Drogen gesellschaftsverträglich zu organisieren. Dabei könnten Dealer-Corner eine wichtige Rolle spielen.
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Lö Trösenbecks Selbstversuch: Illegale Substanzen
BOTENSTOFFE ZUM PUTSCHAUTO FAHREN BRINGEN
Drogen eröffnen dem Menschen die Pforten zur Welt des Spirituellen. Das glaubte auch Lö Trösenbeck einmal. Dann nahm er Drogen und erfuhr, dass der erste Satz dieses Textes kompletter Blödsinn ist.
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Transportwege
DROGENSCHLEUSE WESTAFRIKA
Das Kokain kommt aus Kolumbien, Peru oder Bolivien und wird via Guinea-Bissau, Mali oder Nigeria nach Europa transportiert. Am milliardenschweren Handel verdienen auch Mittelsmänner aus der Politik.
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FILMZYKLUS "KEINE MACHT DEN DROGEN - KEINE MACHT FÜR NIEMAND"
"Gegen Deal und Freiraumklau" - so lautet der Titel des Flugblattes, welches die Reitschule in den letzten Monaten des öfteren verteilten. Drogenprohibition, Drogenindustrie und Drogenkrieg machten und machen auch der Reitschule immer wieder zu schaffen. Kokain ist kein gerechtes Produkt, ebenso wenig Heroin - an beiden klebt viel Blut und Leid. Der weltweite Drogenhandel und der staatliche Anti-Drogenkrieg haben eins gemeinsam: Beide profitieren von der Illegalisierung der Drogen, beide gehen über Leichen, um ihre lukrativen Geschäfte und ihre politischen Interessen durchzusetzen. Und weltweit bedrohen Drogenhandel und die staatliche Repression immer wieder Menschen, Freiräume und politische Projekte. Auch die Reitschule. Die "Macht" der Drogen bzw. der mit ihnen in Berührung Kommenden ist deshalb Thema der 6 Zyklus-Filmen.
Mehr: http://megafon.ch/html/artikel.php?IDArtikel=1859 und
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FILME IM KINO DER REITSCHULE
Plakat: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/Medienmitteilungen/13-0...
Programm: kino.reitschule.ch/reitschule/kino/1304index.shtml
Freitag 5. April 2013, 21.00 Uhr
REQUIEM FOR A DREAM
Darren Aronofsky, USA 2000, 97 Min., E-Kino/35mm, OV/d"Requiem for a Dream" ist ähnlich amüsant wie "Trainspotting", aber um einiges düsterer und böser. Harold ist Junkie, und das ist sein ein einziges und grösstes Problem. Für die Finanzierung von Harolds Drogensucht landet der TV seiner tablettensüchtigen Mutter immer wieder mal beim Pfandleiher. Doch da dies nirgends hinreicht, wagen er und sein Freund Tyrone den Schritt das Drogenhandel-Business. Mit verheerenden Folgen.
Samstag 6. April 2013, 21.00 Uhr
PANTHER
Mario van Peebles, USA 1995, 123 Min., E-Kino/35mm, OV/d
Die "Black Panther Party for Self Defense" war in den 1960er und 1970ern die selbstbewusste und radikale Antwort junger Afroamerikaner_innen auf den Vietnamkrieg, Rassismus und die brutalen Angriffe gegen die US-Bürgerrechtsbewegung durch Polizei, Staat und Geheimdienste. Zur Bekämpfung dieses und anderer Aufstände in den Grossstadt-"Ghettos" ging das "Schweinesystem" sogar Allianzen mit der Drogenmafia ein, die ungehindert Heroin und andere Drogen in rebellische Stadtteile schleusen durfte.
Freitag 12. April 2013, 21.00 Uhr
WALK THE LINE
James Mangold, USA/BRD 2005, 136 Min., E-Kino/35mm, OV/d
Alkohol und Speed verschafften dem vor knapp 10 Jahren verstorbenen Johnny Cash nicht selten den "Cocaine Blues". Sein musikalische Karriere startete in den 1950ern, begleitet von vielen alkohol- und drogenbedingten Hochs und Tiefs und seiner grossen Liebe June Carter. Seine Musik erfreute 1968 nicht nur die Insassen des "Falsome Prisons", sondern sorgt auch noch 45 Jahre später bei Berner Tier- und Revolutionsliebhaber_innen für glänzende Augen.
Samstag 13. April 2013, 21.00 Uhr
DEN SISTE REVEJAKTA (THE LAST JOINT VENTURE)
Imtiaz Rolfsen, NOR 2008, Ulrik 90Min., E-Kino/35mm, OV/d
Ja, auch in Norwegen gab's und gibt's Hippies und Kiffer_innen. Zum Beispiel Carl und Robert, die 1979 auf eine längere Haschisch-Deal-Karriere zurückschauen können. Mit 45 Kilo nepalesischem Haschisch wollen sie nun ihre Pflichten gegenüber der wegen Haschmangel darbenden Osloer Bevölkerung erfüllen. Als der geschäftstüchtige Glenn hinzustösst, werden nicht nur die Geschäfte, sondern auch das Interesse der Polizei grösser und die beiden sehen sich plötzlich mit Heroin konfrontiert - in ihrem eigenen geschmuggelten Hasch. Sowas geht gar nicht! Die beiden überzeugten Kiffer schlagen zurück.
Freitag 19. April 2013, 21.00 Uhr
TRAFFIC - MACHT DES KARTELLS
Steven Soderbergh, BRD/USA 2000, 141 Min., E-Kino/35mm, OV/d
San Diego, Tijuana und Cincinnati sind die Schauplätze, in denen Polizei, Regierung, Militär, Kleindealer_innen und Drogenkartelle ihre jeweiligen Rollen im Drogenkrieg an der Grenze zwischen den USA und Mexico spielen. Auf drei Erzählebenen verteilt, müssen die Hollywood-Promis Michael Douglas, Catherina Zeta-Jones und Salma Hayek lernen, dass die Linie zwischen "Gut" und "Böse" dünner und durchlässiger ist, als uns Medien und staatliche Drogenkrieger_innen gerne glauben lassen wollen.
Samstag 20. April 2013, 21.00 Uhr
CHRISTIANE F. - WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO
Ulrich Edel, BRD 1981, 138 Min., E-Kino/35mm, OV
Nach einem Liebesfrust während einem David Bowie-Konzert probierte sie das erste Mal "Äitsch" und wurde mit der Zeit süchtig: Die schon vorher Alk und weiche Drogen konsumierende 14-jährige Christiane Felscherinow finanziert ihre Heroinsucht auf dem Drogenstrich des Bahnhof Zoo in Westberlin. Auch ihr Freund Detlef ist heroinsüchtig und Strichjunge. Die Stricharbeit ist hart, gemeinsame Freund_innen sterben an Überdosen, das Paar versucht vergeblich den Entzug zu machen. Nachdem Detlef sich von ihr trennt und zu einem Freier zieht, beschliesst Christiane sich den "Goldenen Schuss" zu setzen.
Der Film basiert auf einem vom Magazin "Stern" herausgebrachten biografischem Buch, das die Situation drogenabhängiger Kinder und Jugendlicher in Berlin-Neukölln schildert. Das Buch war das erste, das sich mit der Problematik beschäftigte und war 1980 + 1981 das meistverkaufteste Buch der BRD, wurde in 15 Sprachen übersetzt und weltweit 3 Millionen Mal verkauft..