Atom-News: Petition, Castor, Gronau, Russland

Atomanlagen stillegen!

Liebe Freundinnen und Freunde, derzeit kommen die Einschläge fast täglich und deshalb hier eine neue Rundmail mit wichtigen News:

1. Atommüll-Petition | 2. Castor - wohin? | 3. Gronau: Uranlagerung ab 2014  zeitlich "unbefristet" | 4. Russland: NGOs unter Druck


1. Atommüll-Petition
Als erstes findet ihr im Anhang die bereits in der letzten Rundmail versprochene Atommüll-Petition der BI Lüchow-Dannenberg, die wir ausdrücklich unterstützen - bitte verbreitet sie und sammelt Unterschriften dafür!


2. Castor - wohin?
Am Sonntag kam die Nachricht, Altmaier und der neue niedersächsische MP, Stefan Weil (SPD), hätten sich u. a. auf den Verzicht von weiteren Castor-Transporten nach Gorleben geeinigt. Eine Enquete-Kommission soll zudem Kriterien für eine neue Endlagersuche aufstellen. All dies ist mag Fortschritte in sich bergen, aber eben auch viele unausgegorene Dinge. In Ahaus und bei mehreren Medien z. B. schrillten sofort die Alarmglocken, ob Ahaus nun der Ersatz für Gorleben werden solle. Die GNS dementierte dies sofort. Es sei ein Zwischenlager mit "heißer Zelle" gefragt. Aber Dementis zum jetzigen Zeitpunkt taugen nicht viel und an eine Absage des Atommülltourismus hat sich noch keine Regierung gewagt. Das neue Manöver zeigt aber, dass die rot-grünen Landesregierungen in Niedersachsen und NRW bislang anscheinend kaum zusammenarbeiten.


3. Gronau: Uranlagerung ab 2014 zeitlich "unbefristet"
Und dann auch noch das: Die Bundesregierung teilte auf Anfrage der Linken mit (Bundestagsdrucksache 17-12446), dass die 60 000 Tonnen abgereichertes Uranoxid, die ab 2014 in der neuen Lagerhalle auf dem Gelände der UAA Gronau, eingelagert werden soll, dort "unbefristet" lagern dürfen! Allein die Urenco darf nach jetzigem Stand in Zukunft entscheiden, ob das Uranoxid zu Atommüll oder als Wertstoff definiert wird - in Großbritannien ist bereits eine Langzeitlagerung bis 2120 im Gespräch! Möchte die Bundesregierung die Urananreicherung auch in Gronau bis ins 22. Jh. fortsetzen?? Anscheinend ist das so - und die Uranoxid-Lagerhalle ist dabei ein wichtiger Baustein, der anscheinend de facto als oberirdisches Endlager
genehmigt wurde. Das ist total krass, bundesweit ein absolutes Novum und muss unbedingt verhindert werden!

 

Ganz nebenbei: Nach Angaben der Bundesregierung reicht selbst die Kapazität von 60 000 Tonnen Uranoxid nur für 10 Betriebsjahre in Gronau. D. h. für einen unbefristeten Weiterbetrieb der UAA müsste alle zehn Jahre ein neues derartiges Uranlager errichtet werden!

 

Weitere Erkenntnisse: In Pierrelatte in Frankreich lagern bei Areva bereits 12700 Tonnen Uranhexafluorid zur Umwandlung in Uranoxid. In Gronau selbst lagerten Ende Dezember 2012 rund 6700 Tonnen Uranhexafluorid im Freien. Das ist einer der höchsten, wenn nicht sogar der höchste Lagerstand in den 27 Betriebsjahren der UAA.

 

Eine aktuelle PM zu diesem Thema mit Hintergrundinfos findet ihr auf www.sofa-ms.de


4. Russland: NGOs unter Druck
Die russische Regierung verstärkt den Druck auf NGOs und ausländische Stiftungen, um die Zivilgesellschaft stärker unter Kontrolle zu bringen. Wir arbeiten seit langem mit mehreren russischen Umweltorganisationen wie Ecodefense, Ecoperestroika und Baikalwave zusammen und sind deshalb sehr besorgt über die Entwicklung. Noch ist unklar, wieweit die russische Regierung gehen wird (bis jetzt war anscheinend als erste Umweltorganisation Bellona betroffen), aber die jetzigen Aktionen sollen letztlich die zivilgesellschaftliche Arbeit der Gruppen unterhöhlen und stoppen. Deshalb brauchen unsere russischen Freundinnen und Freunde unsere Solidarität.

 

Weitere Infos folgen je nach Entwicklung der Lage.

 

Für heute wünschen wir euch angenehme Feiertage und gute Erholung.

 

Am 7. April geht es um 14 Uhr mit einem Sonntagsspaziergang an der UAA Gronau weiter - als Start in den Widerstandsfrühling. Und leider ist unser entschlossener Protest in Gronau, Ahaus, Duisburg, Jülich, Lingen, Grohnde und anderswo so nötig wie eh und je.

 

Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg)
Münster, AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau

www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de,
www.aku-gronau.de