Brennende Jacke sorgt für Verunsicherung

Erstveröffentlicht: 
21.03.2013

Brackenheim - Ein „rätselhafter“ Brand beschäftigt derzeit die Kriminalpolizei. Im Haus des zweiten Vorsitzenden der Linken im Zabergäu, Bruno Schmitt, brannte am frühen Donnerstagmorgen eine Daunenjacke.

 

Die Lebensgefährtin von Schmitt bemerkte die Rauchentwicklung gegen 6.30 Uhr, als sie vom Zeitungaustragen nach Hause kam, wie Schmitt gegenüber der Heilbronner Stimme erklärte. Nachdem sie ihn geweckt hatte, informierte Schmitt umgehend die Polizei. Die Feuerwehr habe er nicht mehr informiert, da die Jacke nicht mehr gebrannt habe.

 

Offene Tür

„Aber für mich war sofort klar, das kann bloß ein Anschlag gewesen sein“, sagte Bruno Schmitt am Nachmittag. Die Lebensgefährtin habe die Tür geschlossen – allerdings nicht abgeschlossen –, als sie das Haus gegen 3.10 Uhr verließ. Zu dieser Zeit gab es demnach auch noch keine Rauchentwicklung im Hausgang. Auch als er selbst gegen 5.20 Uhr ins Bett ging, habe er nichts gehört und nichts gerochen.

Als die Freundin nach Hause kam, sei die Tür offen gestanden und im Treppenhaus dichter Qualm gestanden. „Als mir bewusst wurde, welches Glück wir hatten, war ich den Tränen nahe“, so Schmitt. Auch der Vorsitzende der Linken im Zabergäu, Volker Bohn, hält einen politischen Hintergrund für möglich.

 

Offene Fragen

Die Polizei habe bisher aber keine Anhaltspunkte dafür, dass Rechtsradikale etwas mit dem Vorfall zu tun haben oder dass es sich überhaupt um Brandstiftung handle, erklärt Pressesprecher Rainer Köller. Weil eine politische Person betroffen ist, habe der Staatsschutz übernommen – „allerdings nur deshalb“. Insgesamt sei die Polizei etwas „ratlos“. Theoretisch habe jeder Zugang zu dem Haus gehabt.

Die Hunde – „die unsere Beamten ununterbrochen angebellt haben“ (Köller) – hätten aber in der fraglichen Zeit nicht angeschlagen. „Das ist doch sehr rätselhaft“, fasst der Polizeisprecher zusammen. cgl