Die März-Ausgabe der [改道] Gǎi Dào, des Monatsmagazins der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen: in der aktuellen Ausgabe mit Beiträgen zur europäischen Infotour weißrussischer Genoss*innen, den Razzien gegen linke Journalist*innen, der militärischen Intervention im afrikanischen Mali, dem ägyptischen Black Bloc und vielem mehr.
Die Redaktion sucht immer Anlässe zum Feiern und so begehen wir im März drei Monate Druckausgabe. Das Feedback ist ungebrochen positiv, neue Abonnent*innen trudeln wöchentlich ein und mittlerweile ist unsere kleine Zeitschrift auch in einigen Info- und Buchläden, sowie beim anarchistischen Mailorder Black Mosquito erhältlich. Wir haben also allen Grund frohen Mutes in die Zukunft zu blicken, ohne uns natürlich auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen zu wollen, denn die Welt ist immer noch kein besserer Ort, steigende Abozahlen hin oder her.
Neben der ganzen Lobhudelei gibt es auch noch konkrete Neuigkeiten aus der wunderbaren Welt der Gǎi Dào zu berichten. Auf dem letzten FdA-Treffen, das am vergangenen Wochenende in der Rhein-Ruhr-Region stattfand und gleichzeitig auch immer ein Redaktionstreffen beinhaltet, haben wir verschiedene Projekte für die Zukunft diskutiert, unter anderem auch eine abgespeckte Version im handlichen Wandzeitungsformat für den Infoladen, das AZ oder die gemütliche Kneipe von nebenan. Wir werden sehen, was diese Idee für einen Anklang findet, regelmäßige Besuche auf unserer Homepage lohnen sich dadurch aber noch mehr, als sie es sowieso schon tun.
Darüber hinaus werden wir Ende März auf der 2. Anarchistischen Buchmesse in Mannheim nicht nur mit einem reichgefüllten Infostand vertreten sein, sondern gemeinsam mit unseren Freund*innen von systempunkte.org auch unser Projekt vorstellen und gemeinsam über Sinn und Zweck libertärer Medien zu diskutieren.
Im Anschluss folgt Ende Mai die Anarchistische Balkan Buchmesse im slowenischen Ljubljana, wo wir ebenfalls mit Infostand und evtl. auch inhaltlichen Beiträgen präsent sein werden.
Zur aktuellen Ausgabe
Schon seit einiger Zeit berichten wir unregelmäßig über die anarchistische Bewegung in Weißrussland und die Bemühungen des Anarchist Black Cross (ABC) Belarus, nicht nur die 5 aktuell eingesperrten Anarchisten und ihre Familien zu unterstützen, sondern auch darüber hinaus aktiv am Sturz des Regimes des letzten Diktators Europas, Alexander Lukaschenko mitzuwirken. Um die Situation im Land und die der anarchistischen Bewegung auch außerhalb der Landesgrenzen zu tragen, reisen Aktivist*innen von ABC Belarus, unterstützt von der Internationalen der Anarchistischen Föderationen, lokalen ABC- und anderen anarchistischen Gruppen zur Zeit quer durch Europa.
Doch nicht nur in Belarus werden die Zeiten frostiger. Vor einigen Wochen wurden in einer koordinierten Aktion mehrere Wohnungen von linken Journalist*innen durchsucht. Ziel der – im Nachhinein rechtswidrigen Aktion – war die Sicherstellung von Fotos der letztjährigen M31-Demonstration in Frankfurt am Main, bei der neben zahlreichen direkten Aktionen auch ein Kontaktbeamter der Polizei verletzt wurde. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft erhoffte sich durch diesen Verzweiflungsschlag aussagekräftiges Beweismaterial. Unter den durchsuchten Personen befand sich auch ein Mitglied der FdA, weswegen wir die entsprechende Solidaritätserklärung nebst Hintergrundinformationen abdrucken.
In der Rubrik weltweit findet ihr zwei Artikel zur Thematik „Black Bloc“ in Ägypten. Verschiedene Gruppen, die vor einigen Wochen zum ersten Mal als solche an die Öffentlichkeit traten, sorgten durch ihre klaren Ansagen gegenüber der Muslimbruderschaft und der herrschenden Ordnung für internationales Aufsehen und auch für einige Irritation innerhalb der europäischen Linken. Darüber hinaus beleuchtet ein Beitrag der Gruppen gegen Kapital und Nation die französische Militärintervention im bürgerkriegserschütterten Mali genauer und weitere Artikel beleuchten die politische Szene in Zypern, eine neue anarchistische Vernetzung in Venezuela sowie die Proteste wegen erheblichen Einschnitten in der medizinischen Versorgung in Russland.
Besonders interessant für anarchistische Organisierungsprozesse dürften zwei Artikel, in der Rubrik „Bewegung“ und „Analyse & Diskussion“ besitzen. Die Anarchistische Gruppe Schwarzenbek zieht nach fast 1,5 Jahren ein Resümee aus der Idee, bewusst aus der Stadt aufs Land zu ziehen, um dort anarchistische Strukturen zu etablieren. Daneben stellt ein Beitrag aus Dresden die Frage zur Diskussion, wie anarchistische Zusammenhänge vergrößert werden können.
Daneben findet ihr wie gewohnt eine weitere Folge unseres "Comichelden", dem Syndikater, viele Kurzmeldungen auf unserer Pinnwand, die Fortsetzung der Übersetzung von „Anarchismus und Judentum“, zwei Buchrezensionen, einen Bericht zum Naziaufmarsch in Pforzheim und vieles mehr.
[改道] Gǎi Dào Nr. 27
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