Ein Vortrag mit Athanasios Marvakis
Tagtäglich zerbricht die griechische Gesellschaft an den Maßnahmen, die die Herrschen- den als „Krisenlösungen“ durchzusetzen versuchen. Die Regierung reagiert auf die Zuspitzung der ökonomischen Situation mit „präventiver Aufstandsbekämpfung“ und lädt den Krisendiskurs zunehmend rassistisch auf.
Seitdem sie das Thema „illegale Migration“ auf die politische Agenda gesetzt hat, erlebt die faschistische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) einen kometenhaften Aufstieg. Während sich der staatliche Rassismus in Polizeirevieren und Abschiebelagern mit immer mehr Gewalt und Folter Bahn bricht, nehmen Morde und Mordversuche an MigrantInnen im ganzen Land zu. Chrysi Avgi hat in der aktuellen Krise mit demonstrativer Gewaltanwendung und „sozialen Projekten“ nur für GriechInnen stark an Zustimmung gewonnen.
Zusammen mit Athanasios Marvakis wollen wir der Frage nachgehen, wie diese Entwicklung zu erklären ist. Wie gestaltet sich die Lage der MigrantInnen vor dieser Gewaltkulisse? Wie sehen Selbstorganisationen aus, welche gemeinsamen Projekte mit der griechischen Linken gibt es?
Athanasios Marvakis lehrt Psychologie an der Aristoteles Universität Thessaloniki und ist in der antirassistischen Bewegung aktiv.
Ort: UJZ Kornstraße, Kornstraße 28-30