Mauerbau in Ahaus und Gorleben - BI´s bezweifeln Sicherheitsgewinn

Anti - Atom Sonne

Als völlig verspätete Reaktion auf die Ereignisse vom 11. September 2001 soll um die Brennelement-Zwischenlager in Ahaus und Gorleben eine 10m hohe Mauer errichtet werden. Die Bürgerinitiativen in Ahaus und Gorleben sehen darin "puren Aktionismus" und sogar eine Verschlimmerung der Lage: "Sollte ein Angriff mit einem Flugzeug erfolgen, so wird durch die Mauer bzw. deren verbleibende Fragmente der Abfluss des Kerosins zusätzlich verhindert",  sagte Wolfgang Ehmke, der Sprecher der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

 

Bei der Gefahrenabwehr sei ein solches Attentat nach allen Regeln der praktischen Vernunft nicht auszuschließen. In einem nahezu gleich lautenden Schreiben der Initiativen aus Ahaus und aus dem Wendland an das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wird deshalb die Frage aufgeworfen, wann mit dem Mauer-Bau begonnen werde und welchen Sicherheitsgewinn soll eine solche Mauer haben soll.

 

"Beide Lagerstätten als eine WTI-Halle der ersten Generation verfügen nicht über eine Drainage für Kerosin, die in neueren Hallen durchaus üblich ist", unterstreicht Felix Ruwe, der Sprecher der BI Kein Atommüll in Ahaus.

 

Ein möglicher Sicherheitsgewinn durch die geplante Mauer sei nicht erkennbar. Beide Hallen entsprächen aus Sicht der Initiativen nicht mehr den Sicherheitsanforderungen nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. WTI steht für "Wissenschaftliches Technisches Ingenieurbüro" (einer Tochterfirma der GNS) mit Sitz in Essen. Außer den WTI-Hallen, das sind die dünnwandigen Hallen, gibt es noch STEAG-Hallen (z.B. in Lingen), die einem gezielten Angriff mit einem Flugzeug standhalten sollen, weil die Wände 1,5m dick sind.

 

Vom BfS möchten Ruwe und Ehmke wissen: "Welche Pläne bestehen, um diesen maßgeblichen Sicherheitsverlust auszugleichen?"

 

Sollte es zu einem Kerosinbrand kommen, so monieren die BI´s darüberhinaus, sei auch die thermische Belastbarkeit der Behälter für den schwach- und mittelradioaktiven Abfall im benachbarten Fasslager völlig unklar. Bei allen Sicherheitsbetrachtungen sei dieser Fakt bisher völlig ausgeklammert worden.

 

An die Adresse des BfS gerichtet heißt es: "Gibt es belastbare Informationen über die Verbreitung radioaktiver Materialien aus dem Lagerbereich für schwach- und Mittelradioaktive Abfälle im Falle eines Feuers?"

 

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Felix Ruwe 02561 / 6577

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