Sehnsucht, Verachtung, Nichtzugehörigkeit – wie „Antiziganismus“ funktioniert und was dagegen getan werden kann

 Veranstaltungsreihe zum »Antiziganismus« - Rassismus gegen Sinti und Roma
Sehnsucht, Verachtung, Nichtzugehörigkeit – wie „Antiziganismus“ funktioniert und was dagegen getan werden kann
Vortrag von Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, PH Karlsruhe


Montag, 21. Januar 2013, 19.30 Uhr, Jubez-Café, Karlsruhe, Kronenplatz
Veranstaltet von Initiative Grenzenlos, Interventionistische Linke Karlsruhe in Zusammenhang mit dem Jubez und dem Antirassistischen Netzwerk Baden-Württemberg

Stereotypen von Roma als angebliche Armutsflüchtlingen, Bilder schmutziger Kinder, „Zigeuner“ als Schimpfwort sind weit verbreitet und auch in der Debatte um Abschiebungen sehr gegenwärtig.

Frau Prof. Dr. Messerschmidt erklärt die Entstehung des Rassismus gegen Sinti und Roma, wobei sie von Theodor W. Adornos und Max Horkheimers Antisemitismusdefinition ausgeht. Bürgerlichkeit und nationale Identität gehen ein Bündnis ein, um diejenigen auszuschließen, die nicht in das dominierende Selbstbild passen. Im zwanzigsten Jahrhundert wird aus dem „Zigeunerstereotyp“ ein rassistischer „Antiziganismus“, durch den Verfolgung und Massenmord legitimiert worden sind.

Am 24. Oktober 2012 wurde in Berlin erstmals ein Mahnmal für die ermor­deten Sinti und Roma eingeweiht.

Eigentlich müsste dem Mahn­mal gleich noch ein zweites folgen, welches die aktuelle Diskriminierung von Sinti und Roma durch die BRD oder in der EU, insbesondere in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Republik Jugoslawien, in Ungarn, Tschechien oder Rumänien thematisiert, wo der Rassismus gegen Roma inzwischen in erschreckendem Maße zugenommen hat.

Der Vortrag skizziert wie Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung gegen Roma und Sinti entstehen, und wie dem entgegengewirkt werden kann. Die Veranstaltung eröffnet Möglichkeiten, eigene Stereotype und Vorurteile zu hinterfragen und Handlungsoptionen zu entwickeln.

Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, ist Erziehungswissenschaftlerin und Erwachsenenbildnerin, seit 2009 Professur für Interkulturelle Pädagogik/Lebenslange Bildung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.


www.stop-deportation.de