Büge überdenkt Mitgliedschaft in Verbindung

Der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja (CDU).
Erstveröffentlicht: 
05.12.2012

Gothia-Burschenschaft

Von Sabine Rennefanz

 

Berlin –  Der Berliner Staatssekretär für Soziales, Michael Büge (CDU), steht wegen seiner Gothia-Mitgliedschaft unter Druck. Die Berliner Burschenschaft soll Kontakte zu rechtsextremen Kreisen unterhalten. Nun will Büge seine Mitgliedschaft überdenken.

Seit Wochen gibt es Wirbel um den Staatssekretär und Chef der Neuköllner CDU, Michael Büge. Grund ist seine Mitgliedschaft in der schlagenden Burschenschaft Gothia, die Verbindungen in rechtsextreme Kreise haben soll. Jetzt hat sich sein Dienstherr, Senator Mario Czaja (CDU), hinter Büge gestellt. „Er hat sich deutlich von rechtsextremen Gedankengut distanziert“, sagte der Senator. Falls Büges Burschenschaft nicht aus dem umstrittenen Dachverband Deutsche Burschenschaft austrete, wolle Büge Ende Januar seine Verbindung verlassen.

 

Büge ist 1989 als Student in die Burschenschaft eingetreten und noch als „Alter Herr“ dabei. Im Internet kursieren Fotos, auf denen er die traditionelle orangefarbene Mütze trägt. Die Gothia zählt zum rechtskonservativen Flügel und lädt zu Vorträgen Redakteure der rechtslastigen Zeitung Junge Freiheit. Kritik hatte es vor allem von Grünen und Linken gegeben, die Jusos forderten Büges Rücktritt.

 

Czaja gibt zu, bereits vor Büges Ernennung von dessen Mitgliedschaft bei einer Burschenschaft gewusst zu haben. Er habe sich mit dieser Szene nie befasst, aber keinen Widerspruch zur Ernennung als Staatssekretär empfunden. „Büge hat in dem vergangenen Jahr sehr gute Arbeit geleistet.“ Der Staatssekretär ist in der Verwaltung für soziale Fragen zuständig. In Berlin gibt es 45 Studentenverbindungen, sie haben mehrere CDU-Funktionäre hervorgebracht. Der CDU-Chef Frank Henkel zum Beispiel engagierte sich in der konservativen Sängerschaft Borussia.