[D] Solidaritätskundgebung / Refugee Hungerstrike 29.10.12

Break Isolation

 

Nach sechsstündiger Mobilisierungszeit trafen sich Montag Abend ca. 40 Menschen zu einer Spontan-Kundgebung am Düsseldorfer Hbf. Dies folgte als eine entsetzte aber auch z.T. ohnmächtige Reaktion auf die menschenverachtenden Repressalien der Berliner Polizei gegenüber den Hungerstreikenden und ihren Unterstützer*innen am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin. So wurden ihnen Nacht für Nacht zuerst das Zelt genommen, dann Schlafsäcke und Isomatten, gar Pappe, Rettungsdecken und Wärmeflaschen wurden den Menschen gewaltsam entrissen.

 

Dabei gab es erneut einzelne gezielte Festnahmen, um die Asylbewerber*innen mit Strafverfahren zu überziehen und ihnen damit die Chancen auf einen längerfristigen Aufenthaltsstatus zu nehmen. Als wäre dies nicht genug, war es den Streikenden sogar untersagt worden ihre Taschen auf dem Boden abzulegen. Sie wurden also zum Tragen ihrer Sachen und zum ständigen Stehen gezwungen.

Diese sogenannten Auflagen dienen der Zermürbung der Proteste und werden derzeit täglich mit Gewalt durchgesetzt.

 

Als wären die Bedingungen für einen Hungerstreik bei diesen Witterungsbedingungen nicht schon ohne diese unglaublichen Maßnahmen unvorstellbar hart, wird mit diesem Vorgehen wiedereinmal deutlich, wie viel Menschenleben und den angeblich dazugehörigen Menschenrechten der deutschen Bundesregierung tatsächlich wert sind.

 

Auf der Kundgebung in Düsseldorf wurden bezüglich dieser „Verbrechen“ Flyer verteilt, Redebeiträge und Transparente gehalten und antirassistische Slogans gerufen. So wurde zumindest ein kleines Zeichen der Solidarität nach Berlin geschickt und die Passant*innen am Hauptbahnhof über die Repression seitens der Behörden, aber vor allem auch über die Stärke und beeindruckende Kraft der Streikenden informiert. Ebenso wurde nochmal auf die vergangenen Schikanen der Düsseldorfer Polzei vor ein paar Monaten hingewiesen. Selbst das Oberverwaltungsgericht Münster erkannte an, dass aktuell zumindest offiziell ein Versammlungsrecht existiert und dass das Protestzelt in Düsseldorf ermöglicht werden müsse.

 

In Anbetracht der täglichen Gewalt gegen Flüchtlinge durch die deutsche und europäische Asylpolitik und dessen vielen verschiedenen rassistischen und kapitalistischen Unterdückungsformen war diese Kundgebung sicherlich nur ein kleines Zeichen des Aufbegehrens.

 

Tiefster Respekt und volle Solidarität mit den Hungerstreikenden!

 

Aufruf zum dezentralen Aktionswochenende vom 02.-05.November:

http://de.indymedia.org/2012/10/336913.shtml

 

Aktuelle Infos:

http://www.refugeetentaction.net

https://www.facebook.com/Refugeemarch