Genosse Heinrich Vogeler - Künstler, Realist, Kommunist

Heinrich Vogeler

Ein Besuch der Worpsweder Museen ist derzeit mehr als lohnenswert. Davon konnte ich mich kürzlich selbst überzeugen, denn zur Zeit läuft dort noch eine überaus beeindruckende Heinrich-Vogeler-Präsentation.

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Die Ausstellung wird in vier Galerien gleichzeitig gezeigt, und hier besteht die Möglichkeit, die verschiedensten Exponate in ihrem jeweiligen historischen Kontext - im Barkenhoff, in der Großen Kunstschau, dem Haus im Schluh und in der Worpsweder Kunsthalle - auf sich wirken zu lassen. Sie zeigen den Maler, Buchgestalter, Designer, Architekten und Autor als einen durch und durch politischen Menschen, der stets aus einer tiefen kommunistischen und humanistischen Überzeugung heraus handelte und künstlerisch wirkte.

 

Nach seiner ersten romantischen Schaffensperiode als Jugendstil-geprägter, noch eher unpolitischer Maler von lyrischen, teils melancholischen Bildkompositionen im Barkenhoff wurde Vogeler während des Ersten Weltkrieges, an dem er aktiv teilnahm, zum leidenschaftlichen Kriegsgegner, was aus den eher kleinformatigen Bildern wie „Das Elend des Krieges“ und „Die Kriegsfurie“ aus dem Jahr 1919 eindrucksvoll hervorgeht. Seine Zeit in der Sowjetunion wird besonders ausführlich in Gestalt seiner großen Komplexbilder, seiner Schriften und Aufrufe, sowie zahlreicher, per Kopfhörer anzuhörenden Original-Tondokumente von den Worpsweder Ausstellungsmachern vorgestellt. In einem kurzen Filmbeitrag, der im Barkenhoff in einem gesonderten Raum gezeigt wird und seinen Lebensweg noch einmal visuell nachzeichnet, kommt auch sein Sohn Jan Vogeler ausführlich zu Wort.

 

Die InitiatorInnen von www.worpswede-museen.de haben zu dem gesamten Ausstellungskomplex ein Faltblatt mit dem Titel „Heinrich Vogeler – Künstler, Träumer, Visionär“ herausgebracht. Unter dem Motto „Genosse Heinrich Vogeler. Künstler, Realist, Kommunist“ bewirbt hingegen die Marxistische Abendschule Bremen ihre politisch betonte Führung durch die Museen am 23. September um 13.30 Uhr mit dem pensionierten Oberstudienrat Klaus Hildebrandt. Treffpunkt ist die Gartentreppe vor dem Barkenhoff. (www.masch-bremen.de) Die Worpsweder Ausstellung ist insgesamt noch bis 30. September täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr zu sehen. Unbedingt hingehen!