Nach den Autobränden – Tatverdächtiger gefasst

Eines der ausgebrannten Autos an der Schlenzigstraße in Hamburg-Wilhelmsburg © Andr Zand-Vakili
Erstveröffentlicht: 
30.08.2012

In der Hansestadt wurden in der Nacht zum Donnerstag zehn in Wilhelmsburg und auf St. Pauli angezündet. Sie brannten vollständig aus. Diesmal waren offenbar Linksautonome gezielt am Werk.

 

Brandstifter haben in der Nacht zum Donnerstag auf St. Pauli und in Wilhelmsburg insgesamt neun Autos und einen Lastwagen in Brand gesetzt. Ziel der Anschläge waren Firmen- und Behördenfahrzeuge. Die Polizei geht in beiden Fällen von politisch motivierten Taten aus. In einem Fall wurde ein 23-Jähriger festgenommen. Der Staatsschutz ermittelt.

 

Kurz vor Mitternacht waren es drei VW Golf und ein VW LT, die am Zirkusweg in Flammen standen. Anwohner riefen die Feuerwehr. Die anrückenden Einsatzkräfte konnten nicht verhindern, dass die Fahrzeuge ausbrannten und ein weiterer Wagen durch die Hitze beschädigt wurde.

 

Noch während der Löscharbeiten stellten Polizisten einen 23 Jahre alten Mann, auf den die Täterbeschreibung eines Zeugen zutraf. Der Mann ist der Polizei bekannt. Er war in der Vergangenheit im Zusammenhang mit einer Brandstiftung an Müllcontainern festgenommen worden.

 

Am Brandort stellte die Kripo fest, dass zwei nagelneue Fahrzeuge der Gesundheitsbehörde angesteckt wurden und die Flammen auf zwei weitere Autos übergesprungen waren. Das genaue Motiv der Tat war zunächst unklar. Bei Redaktionsschluss dauerte die Vernehmung des Mannes an. Aus Polizeikreisen hieß es, dass gegen ihn Haftbefehl beantragt wird.

 

In Wilhelmsburg vermutet die Polizei eine politisch motivierte Tat

 

An der Schlenzigstraße in Wilhelmsburg brannten gegen drei Uhr fünf Ford Focus und ein Lastwagen auf dem Gelände der Niederlassung des finnischen Konzerns Wärtsilä."Die Fahrzeuge standen weit auseinander, sodass die Ermittler davon ausgehen, dass jedes einzelne Fahrzeug gezielt in Brand gesetzt wurde. Einen technischen Defekt schließen die Kriminalbeamten aus", sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin.

 

Außerdem waren alle Autos und der Laster eindeutig als Firmenfahrzeuge zu erkennen. 20 Peterwagenbesatzungen fahndeten nach möglichen Tätern. Ergebnislos.

 

Das betroffene Unternehmen passt als Anschlagsziel in das Schema der linksautonomen Szene. Der Konzern ist Hersteller von Schiffsdieselmotoren, Schiffspropellern und Kraftwerken. "Wir gehen daher auch in diesem Fall von einer politisch motivierten Tat aus", so Schöpflin.