[NoBorderCamp] Aufruf des AZ Köln

No Border Camp

Am Freitag diese Woche beginnt das antirassisitische No Border Camp in Köln und damit eine Woche der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Rassismus in seinen vielen Formen. Das bundesweite Camp wird gemeinsam getragen von diversen antirassistischen Initiativen und Selbstorganisationen von Flüchtlingen und People of Colour (POC). Natürlich wird auch das Autonome Zentrum Köln das NoBorderCamp unterstützen und wir möchten auch Euch dazu aufrufen.

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Gemeinsam wollen wir Widerstand leisten gegen (Sammel-)Abschiebungen, das EU-Abschottungs- und Abschiebesystem, Frontex, die katastrophalen

Lebensbedingungen von Flüchtlingen und Migrant_innen hierzulande -insbesondere im Rahmen der Unterbringung in Lagern- sowie gegen

instititutionalisierten und Alltagsrassismus und fremdenfeindliche Gewalt.

 

Während im Mittelmeer vor den Aussengrenzen der "Festung Europa" tausende Flüchtlinge ertrinken oder falls sie die Flucht überleben z.B. in Italien

oder Griechenland in überfüllten Sammellagern zu unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten werden, wird aus der BRD fleißig weiter in

diese "sicheren Drittstaaten" abgeschoben.

Auch hierzulande werden Flüchtlinge zu zweifelhaften Bedingungen in Lager gesperrt. Ihre Bewegungsfreiheit wird durch die sogenannte Residenzpflicht eingeschränkt, die ihnen kaum das Verlassen der Gemeinde erlaubt, der sie zuvor zugeteilt wurden.

Die sogenannten Leistungen für Asylbewerber_innen liegen weit unter jenen, die die BRD für ihre eigenen Bürger_innen als Minimum für ein

menschenwürdiges Leben definiert, zumal diese in der Regel als Essenspakete ohne Auswahlmöglichkeiten "geleistet" werden.

Mitten im tiefsten Winter werden Sinti und Roma nach fünfzehn und mehr Jahren in Deutschland, samt Familien und Kindern, die hier geboren sind,

in den Kosovo abgeschoben, wo sie Armut, Perspektivlosigkeit, Diskriminierung und offene Feindschaft erwarten.

 

Doch all dies geschieht nicht ohne Widerstand. Vor wenigen Tagen traten iranische Flüchtlinge in Würzburg in den Hungerstreik gegen die

Essenspakete und lösten eine Welle der Solidarität aus. Flüchtlinge in Düsseldorf schließen sich derzeit dem Streik an.

Bereits seit Jahren organisieren sich Roma gegen Abschiebungen und Antiziganismus. Das Bündnis "alle bleiben!" gehört zu den

Organisator_innen des NoBorderCamps. Gemeinsam wollen wir diesen vielfältigen Widerstand stärken und zu mehr Öffentlichkeit verhelfen.

 

Das Camp soll Ort des Austauschs, der solidarischen Diskussion und auch kritischen Reflektion über die eigene Stellung in einer rassistischen

Gesellschaft sein. Es wird u.a. Workshops und Vorträge zu Themen wie Anti-Ziganismus oder Critical Whiteness geben.

 

Darüber hinaus gilt es auch gemeinsam in Aktion zu treten. Dazu wird es diverse größere und kleinere Gelegenheiten geben. Ein wesentlicher

Aktionsschwerpunkt liegt dabei am Düsseldorfer Flughafen, der eines der wichtigsten Drehkreuze des deutschen Abschieberegimes darstellt und von

dem immer wieder ganze Charterflugzeuge zu sogenannten Sammelabschiebungen starten. In einer großen Abschlussaktion am Samstag, 21.7., wollen wir die Orte des Geschehens besuchen und gemeinsam die Gehilfen und Profiteure des Systems Abschiebung in der Öffentlichkeit brandmarken.

 

Natürlich wird es auch Verpflegung, Konzerte (teilweise im AZ) und ein umfangreiches D.I.Y.-Programm geben.

 

Das Camp lebt von der Kreativität und dem Engagement aller Teilnehmer_innen. Ihr seid herzlich eingeladen!

 

Seit einigen Tagen ist jetzt auch der Ort für das Camp offiziell bestätigt: Es findet auf den Pollerwiesen direkt am Rhein unterhalb der

Kölner Südbrücke (Alfred-Schütte-Allee/ Ecke Am Schnellert) statt. (KVB Linie 7 Haltestelle "Poller Kirchweg" oder "Raiffeisenstraße").

 

Los geht es am Freitag.

 

Alle Informationen zum Camp, dem Programm und Möglichkeiten zur

Unterstützung findet ihr auf der Website:

http://noborder.antira.info

http://twitter.com/nobordercamp