Gewalttäige Übergriffe auf Menschen, widerliche Neonazipropaganda in der Ortschaft und ein Farbanschlag auf einen jüdischen Friedhof. Das ist die aktuelle Bilanz der hiesigen Neonaziszene. Wichtige Teile dieser Szene wohnen derzeit in Hude und haben hier ihren Rückzugsraum. Widerstand haben sie hier vor Ort bisher kaum zu spüren bekommen. Vor kurzer Zeit wurden die Neonazis großflächig in Hude geoutet. Hier wird der Outingtext dokumentiert.
(K)ein Thema für Hude?
Robin Sudbrink (Bremer Weg 2a) ist zusammen, mit den ebenfalls aus Hude stammenden Erik Bruhn (Hogelied 13) und Lyzian Bankmann (Lilienweg 7) an nahezu allen Neonaziaktivitäten beteiligt gewesen. Auch an diversen Neonazidemonstrationen, wie vor kurzem in Hamburg, nahmen diese teil.Sudbrink, Bankmann und Bruhn sind aktive Mitglieder der NPD-Oldenburg. Sie waren im vergangenen Wahlkampf des öfteren an Infoständen der NPD, sowie am Aufhängen und Verteilen von NPD-Propaganda beteiligt.
Zudem ist davon auszugehen, dass die im Frühjahr am Bahnhof Hude aufgetauchten Neonazi-Aufkleber und Plakate von ihnen stammen.
In ihrer Anfangszeiten waren Sudbrink und Bruhn in der Wilhelmshavener „Anti-Antifa Aktionsgruppe“ aktiv. Der Kopf der Gruppe war Christian Schneeweiß, der für einen Brandanschlag auf eine Moschee in Sittensen (Kreis Rotenburg/Wümme) verurteilt wurde.
Nach dem Ende der „Anti-Antifa“ schlossen sich die Huder den Oldenburger Neonazistrukturen an. Diese sind für den Angriff auf den jüdischen Friedhof vom November 2011 verantwortlich.
Dass Sudbrink, Bruhn und Bankmann nicht vor Gewalt zurückschrecken, zeigte sich jüngst wieder am 03.03.2012. Nach der gescheiterten Anreise zum Neonaziaufmarsch in Münster, zogen diese Parolen skandierend durch die Oldenburger Kaiserstraße und griffen dort einen Menschen körperlich an und verletzten ihn. Bei einem Konzert im Bistro „Zirkel“ bewarfen sie Teile des Publikums mit Steinen.
Sudbrink hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass er eine tragende Rolle in den Oldenburger Neonazistrukturen inne hat. Er ist auch für viele Farbschmierereien in Hude verantwortlich. Mit dem Pseudonym „SIPO“ besprüht er Hauswände und rühmt sich damit auf Fotos, die er dann ins Internet stellt. Derzeit macht er eine Ausbildung zum Maler in der Malerei „Peter Becker“ in Hude.
Bruhn macht momentan eine Ausbildung zum Koch in der „Karl-Jaspers-Klinik“ in Wehnen. Da er einer der Tatverdächtigen für den Angriff auf den jüdischen Friedhof ist, wurde seine Auszubildenenunterkunft in Wehnen durchsucht. Daraufhin musste er diese räumen und wieder nach Hude ziehen.
Wussten Sie davon?
Bankmann kam über seine frühere Aktivität in der Jugendorganisation der NPD in Delmenhorst, in Kontakt zu weiteren Neonazis wie Bruhn und Sudbrink. Bankmann ist vor allem für seine wirre Selbstinszenierung bekannt, die oft an Horrorästethik angelehnt ist. So stellt er sich auf Fotos gern mit Sturmhaube und Axt dar. Auch Fotomontagen, in denen er vermeindlichen Feinden den Kopf mit einer Axt abgetrennt hat, stammen von ihm. Passend dazu ist er im Besitz einer Vielzahl von Waffen. Bei Hausdurchsuchungen fand die Polizei Äxte, Teleskopschlagstöcke und Schreckschusspistolen.
Die hier vorgestellten Neonazis sind wichtige Akteure der Oldenburger sowie der örtlichen Szene. Es kann nicht sein, dass diese hier ihr menschenverachtendes Gedankengut ungestört leben und propagieren können.