„Rettet uns, eh es zu spät“ - Zeitzeugen-Gespräch mit Eva Cohn-Mendelsson - Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Platz der alten Synagoge am 27.01.2012

„Rettet uns, eh es zu spät“ - Zeitzeugen-Gespräch mit Eva Cohn-Mendelsson - Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Öffentliche Gedenkveranstaltung am 29. Januar

 

Im Mittelpunkt der öffentlichen Veranstaltung steht ein Gespräch mit der Zeitzeugin Eva Cohn-Mendelsson, moderiert von dem Freiburger Publizisten Andreas Meckel.

 

1931 in Offenburg geboren, lebt Eva Cohn-Mendelsson heute in London. Als Kind besuchte sie die Zwangsschule für jüdische Kinder in Freiburg. 1940 wurde sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Myriam nach Südfrankreich in das Lager Gurs deportiert. Die beiden Schwestern Eva und Myriam konnten gerettet werden und zogen 1945 nach England zum Vater, dem 1939 die Flucht dorthin gelungen war. Ihre Mutter Sylvia Cohn und ihre Schwester Esther wurden in Auschwitz ermordet.

 

Zum Ablauf der Veranstaltung:

 

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Ulrich von Kirchbach werden erstmals in Freiburg Bilder vom 22. Oktober 1940 in Lörrach gezeigt. Von dem Tag also, an dem die badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs deportiert wurden. Da es von der Deportation nach Gurs kaum fotographische Zeugnisse gibt – aus Freiburg sind keine bekannt – kommt den Bilder aus Lörrach exemplarische Bedeutung zu. Andreas Lauble vom Stadtarchiv Lörrach kommentiert die Aufnahmen.

 

Das anschließende Zeitzeugengespräch mit Eva Cohn-Mendelsson wird eingerahmt durch einige Gedichte ihrer Mutter Sylvia Cohn, darunter auch „Frl. Dahlheim zum Abschied (3.12.1941)“. Diesem Gedicht ist die titelgebende Zeile der Gedenkveranstaltung „Rettet uns, eh es zu spät“ entnommen. Sylvia Cohn hat dieses Gedicht im südfranzösischen Lager Rivesaltes verfasst, in das sie im März 1941 von Gurs aus verlegt wurde. Die Gedichte werden von der Schülerin Meike Beelitz vorgetragen.

 

Veranstalter sind das städtische Kulturamt und das SWR Studio Freiburg in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Freiburg, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, dem Freundeskreis Städtepartnerschaft Freiburg – Tel Aviv, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Gesellschaft Gegen Vergessen – Für Demokratie, dem Stolperstein-Projekt Freiburg und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.