15 Menschen aus dem Landkreis auf Terrorliste von Neonazis

Erstveröffentlicht: 
20.12.2011

Der „Nationalsozialistische Untergrund“ hat auch in Stadt und Kreis Heidenheim gleich reihenweise Personen und Institutionen im Visier gehabt.

 

Im Zuge ihrer umfangreichen Ermittlungen gegen die rechtsterroristische Vereinigung hatte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mehrere sichergestellte Datenträger ausgewertet. Dabei war man auf jene „Terrorlisten“ gestoßen, die bereits seit Wochen bundesweit für Schlagzeilen sorgen.

 

Auf einer dieser im Zeitraum zwischen 2004 und 2006 angefertigten Listen taucht – wie bereits berichtet – der Name Bernd Hitzler auf, doch ist es der Heidenheimer CDU-Landtagsabgeordnete nicht allein, der ins Blickfeld der „NSU“ geraten ist. Wie ein Sprecher des Landeskriminalamts in dieser Woche auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, fanden sich in den beschlagnahmten Daten auch der Name eines weiteren örtlichen politischen Mandatsträgers sowie 13 Adressen verschiedener Einrichtungen, die in Stadt und Kreis Heidenheim angesiedelt sind.

 

Nähere Angaben über die in der Datensammlung auftauchenden Namen von Personen oder Institutionen macht die Stuttgarter Behörde nicht. Nach Informationen unserer Zeitung sind die Betroffenen inzwischen von der Polizeidirektion Heidenheim über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt worden. Nach Einschätzung des LKA haben sich aus den der Ermittlungsbehörde vorliegenden Listen jedoch keinerlei Hinweise auf eine aktuelle Gefährdung der dort genannten Personen und Objekte ergeben.

 

Offen bleibt bislang, nach welchem Muster die bundesweit gut 10 000 Namen aufgelistet worden sind. Nach jüngster Darstellung der „Stuttgarter Zeitung“ gehen die Ermittler offenbar nicht davon aus, dass örtliche Zuträger eine Art lokale Auswahl getroffen haben. Vielmehr deute vieles darauf hin, dass sich die rechtsextremen Namenssammler bei ihrem Vorgehen öffentlich zugänglicher Adressnachschlagewerke bedient hätten.