Syrien: Kampagne des zivilen Widerstandes

Logo der Local Coordination Committees of Syria

Die Lokalen Koordinationskomitees des Widerstandes haben zu einer Kampagne des zivilen Widerstandes aufgerufen.

 Den Anfang der Kampagne machte ein Aufruf zum „Streik“ am heutigen Tage, der das öffentliche Leben lahm legen sollte. Während in den Innenstädten von Aleppo und Damaskus eine erhöhte Präsenz von „Sicherheitskräften“ zu verzeichnen war, und das Geschäftsleben dort weitgehend normal verlief, blieben in den Vororten der beiden Städte viele Geschäfte geschlossen.


In vielen anderen Städte wurde der Aufruf vollständig befolgt, die Widerstandsgruppen stellten Videos in Netz, die ausgestorbene Strasssen zeigten.
In Deera ging die Armee massiv gegen diesen Streik vor, angeblich wurden laut al jazeera dort über 100 geschlossende Geschäfte vom Militär in Brand gesetzt.

Dem heutigen Streik sollen Strassenblockaden, Streiks an den Universitäten, sowie zum Abschluss ein Streik der Angestellten des öffentlichen Dienstes folgen.
Während des heutigen Tages sind zehn Menschen bei Demonstrationen erschossen worden.
Drei von ihnen in Hama, zwei in Idlib, vier in Homs and ein Mensch in Daraa.

Erklärtes Ziel dieser Kampgane des zivilen Ungehorsams ist der Sturz des Regimes, ohne dass es zu einem Bürgerkrieg kommt.

 

Zu den heutigen Kämpfen zwischen Einheiten der 12. Brigade und Deserteuren, die sich in der „Freien Syrischen Armee“ organisiert haben, gibt es unterschiedliche Angaben.

 
Anwohner von Busra al-Harir berichten, die Deserteure seien ihnen zu Hilfe geeilt, als Soldaten das Feuer mit Maschinengewehren auf sie eröffnet hätten. Gleichzeitig gilt die Gegend von Lujah als Rückzugsraum der Deserteure. Die Gegend ist weitgehend nur schwer zugänglich, ein weitverzweigtes Höhlensystem erstreckt sich von dort bis in die Nähe von Damaskus.
Es könnte sich also auch um eine offensive Operation der Armee gegen die Deserteure handeln.

Die „Freie Syrische Armee“ hatte in der vergangenen Woche erklärt, auf offensive Aktionen gegen Regimetruppen zu verzichten und sich auf den Schutz der Zivilbevölkerung beschränken zu wollen.
An den heutigen Gefechten sollen sich mehrere hundert Deserteure beteiligt haben, es waren die bisher mit am heftigsten militärischen Auseinandersetzungen, es gab mehrere Tote.

 

Unklar ist auch die Lage um Homs.

 

Unstrittig ist die starke Truppenpräsenz um die Stadt, es wird von mehreren tausend Soldaten ausgegangen. Kontrollstellen sind auf allen Zufahrtsstrassen errichtet worden. Es soll ein Ultimatum der Armee geben, allerdings ist unklar, worauf sich dieses Ultimatum konkret bezieht. Wasser und Lebensmittel sollen ebenso wie Medikamente in der Stadt knapp werden, allerdings gibt es auch Berichte von Einwohnern, sie hätten die Kontrollstellen passieren dürfen.

 

Fünf Demonstranten, die heute morgen in der syrischen Botschaft in der jordanischen Hauptstadt eine Protestaktion durch geführt hatten, sind dabei massiv angegriffen worden, als sie eine Fahne hissen wollten. Zwei von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, einer der beiden befindet sich in einem kritischen Zustand. Ein Demonstrant wird immer noch in der Botschaft festgehalten und ist nicht an die jordanische Polizei übergeben worden.

 

 

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