Wir haben in der Nacht vom 19. auf den 20.November ein Gebäude in der Innenstadt von Heilbronn mit mehreren Farbbeuteln angegriffen. In dem Haus befindet sich das Heilbronner Büro des "Zentrums für Nachwuchsgewinnung Süd" der Bundeswehr. Die Bundeswehr ist seit Ende 2001 am Krieg in Afghanistan beteiligt und als drittgrößte Truppe mit verantwortlich für 10 Jahre Besatzung und Terror gegen die afghanische Bevölkerung. In mehreren belegten Fällen waren Bundeswehrsoldaten an der Ermordung von Zivilisten beteiligt.
Afghanische FriedensaktivistInnen betonen seit Jahren, dass die militärische Besatzung der NATO keine Verbesserung für die Bevölkerung und keine Perspektive für eine fortschrittliche Entwicklung des Landes gebracht hat.
Trotzdem führen die NATO-Staaten weiter Krieg in Afghanistan und planen diesen auch bereits für die kommenden Jahre. Auf der Afghanistan- Konferenz "Petersberg 2" wollen sie am 5.Dezember in Bonn über neue und kosteneffizientere Strategien in diesem Krieg diskutieren. Konkret geht es z.B. um den Einsatz von ferngesteuerten Drohnen zum gezielten Töten von Einzelpersonen und um die Militarisierung von zivilen Strukturen.
Die herrschende Klasse der kriegführenden Länder will also langfristig ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen in Afghanistan absichern. Aufgrund der Krisensituation des Kapitalismus und der immer schärferen Konkurrenz um Rohstoffe, Absatzmärkte und Handelswege wird das zunehmend wichtiger für die Herrschenden.
Immer mehr Menschen in der BRD sehen diese Zusammenhänge und die Zustimmung in der Bevölkerung für Kriegseinsätze wie in Afghanistan wird geringer. Deswegen tritt die Bundeswehr offensiver in der Gesellschaft auf und wirbt in Arbeitsämtern und an Schulen um neue Rekruten. In Heilbronn ist die Bundeswehr zum Beispiel auf jeder größeren Bildungsmesse präsent und jeden Monat finden Werbeveranstaltungen der Bundeswehr in der Agentur für Arbeit statt.
Auch an Heilbronner Schulen gab es bereits Veranstaltungen mit Offizieren der Bundeswehr.
Koordiniert werden diese Propagandaaktivitäten durch das "Zentrum für Nachwuchsgewinnung".
Unsere Aktion richtet sich deswegen nicht nur symbolisch gegen den imperialistischen Krieg der Bundeswehr in Afghanistan, sondern wir
haben auch gezielt eine Institution angegriffen, die die Militarisierung der Gesellschaft vor Ort betreibt.
Kampf der deutschen Kriegspolitik!
Der Krieg beginnt hier!
Gegen die Afghanistankonferenz in Bonn vorgehen!