Treffen rechter Burschenschaften in Marburg

Die Studenten deutscher Burschenschaften gelten als extrem konservativ, oft haben sie Verbindungen zur rechten Szene.
Erstveröffentlicht: 
12.10.2011

Widerstand aus Studierendenausschuss

 

In Marburg regt sich Widerstand gegen ein Treffen rechter Burschenschaften am 22. Oktober.

 

Marburg. Burschenschaften des rechten Dachverbandes Deutsche Burschenschaft treffen sich am 22. Oktober zu einer „Sternkneipe“ auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Germania.

Unter „Sternkneipe“ verstehen Burschenschaftler ein Treffen befreundeter Bünde aus verschiedenen Teilen der Republik. Ein Mitglied der Marburger Burschenschaft Germania bestätigte, dass das Treffen in Marburg stattfinden solle. Er sprach von einem „geselligen Beisammensein, wie es unter Burschenschaften üblich ist“.

Der Pressesprecher der Deutschen Burschenschaft, Michael Schmidt, sagte, über Einzelheiten des Treffens sei der Dachverband nicht informiert. Es handele sich um „weitestgehend autonome“ Mitgliedsverbände. Die Informationen über das bevorstehende Treffen hatte gestern bereits auch den Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) der Universität erreicht.

„Ja, wir wissen von dem Treffen“, hieß es aus dem Asta, der unter anderen auch ein Referat „Antifaschismus/Antirassismus“ eingerichtet hat. Einen Tag vor der „Sternkneipe“ richtet die Gießener Verbindung Dresdensia-Rugia, die auch zur Sternkneipe eingeladen ist, einen Vortrag mit einem NPD-Abgeordneten des Sächsischen Landtages, Arne Schimmer, aus.

Das berichtet Pressesprecherin Sophia Stern von der „Antifa Gruppe 5“. Stern sieht einen Zusammenhang zwischen beiden Veranstaltungen. Sie nannte es „unerträglich, dass sich offensichtliche Neonazis in Marburg ungestört zu Gesprächen und Trinkgelagen treffen können.“

von Till Conrad