Über 80 AntifaschistInnen demonstrierten am 30.9. erneut in Vohwinkel gegen die schweren Naziübergriffe der letzten Woche und gegen die Präsenz der Nazis im Stadtteil. Sehr erfreulich war, dass sich auch zahlreiche Vohwinkler Jugendliche der Aktion anschlossen.
Die Aktion wurde zunächst massiv durch einen Polizeikessel direkt an der Schwebebahnhaltestelle behindert und verzögert. Schon vorher war eine Hundertschaft Polizei aufgezogen, um die Nazis im Stadtteil zu schützen. (Mehr über die Wuppertaler Nazis unter http://keinbierfuernazis.noblogs.org/)
Nur 12 Nazis hatten sich gestern in der Wohnung von Rene Heuke in der Kaiserstrasse 30 versammelt: Erkannt wurden Rene Heuke, Lasse Femers, Daniel Borchert, Marie Leder und Tim Oben Ohne. Einmal mehr wurde deutlich, dass die Wuppertaler Nazis ohne regionale Unterstützung aus Düsseldorf, Viersen, Köln und Hamm nicht handlungsfähig sind, sie wurden aber sorgsam von der Wuppertaler Polizei in ihrer Nazi-WG beschützt.
Zur Erinnerung: aus dieser Wohnung hatten die Nazis letztes Wochenende den bewaffneten Überfall auf linke FlohmarktbesucherInnen durchgeführt und sich auch – schlauerweise- nach dem Überfall geschlossen zurückgezogen. Das war sogar der Wuppertaler Polizei zu offensichtlich und die Bereitschaftspolizei sah sich gezwungen, die Nazibande festzunehmen.
Der Picobello-Tag, bei dem erneut Nazipropaganda beseitigt wurde und 5.000 aktualisierte Flugblätter verteilt wurden, verwandelte sich später zu einem antifaschistischen Hausarrest für die Nazi-WG in der Kaiserstrasse. Sehr schön war auch, dass Nazis, die sich fern ab ihres Polizeischutzes in Vohwinkel herumtrieben, nicht so viel Spaß hatten und wie der Bundeswehrnazi Norman Mayer flitzen mussten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Aktion war die Kritik an dem unsäglichen Markus Preuß, der seit 2009 die Polizeiwache Vohwinkel leitet. Seit seiner Amtszeit breiten sich die Nazis in Vohwinkel von der Polizei ungestört aus. Es entstand in Sichtweite der Polizeiwache sogar ein polizeilich geduldeter offener Nazitreffpunkt am Akzenta-Parkplatz. Da Herr Preuß der Ansicht ist, dass es in Vohwinkel kein Naziproblem gibt, bemerkte er weder die alltägliche Präsenz der Nazifratzen, noch deren antisemitische und rassistische Propaganda im Stadtteil. Übersehen hat der „Polizist“ wohl auch die zahlreichen Übergriffe und Überfälle auf Andersdenkende, die so bedrohlich waren, das eine Familie sogar den Stadtteil verlassen musste.
Den Vogel der gefährlichen Ignoranz schoss Preuß aber beim letzten Picobello-Tag ab, als er Grüne Stadtpolitiker kritisierte, dass sie gegen Nazis demonstrierten, obwohl es in Vohwinkel kein Problem mit den Rechtsextremen, aber ein erhebliches mit den Linksextremen geben würde. http://www.wz-newsline.de/lokales/wuppertal/gruene-polizei-auf-dem-rechten-auge-blind-1.780191
Markus Preuß, so erfuhren wir von Bereitschaftspolizisten (!), hat selbst im Polizeiapparat einen schlechten Ruf und wurde mehrfach strafversetzt. Der gelernte Bäcker kam erst spät zur Polizei und versuchte sich als Kommunalpolitiker in Solingen (vergeblich) ein Pöstchen zu ergattern. In seiner peinlichen Selbstdarstellung liest sich das folgendermaßen: „Diplomarbeit über das Thema "taktische Öffentlichkeitsarbeit vor, während und nach Versammlungen"
(…) Nach dem Studium habe ich mich der Fotografie und der Kunst verschrieben, Dinge, Personen und Situationen ins rechte Bild zu rücken.- Für Sie ist wichtig, was hinten raus kommt - Fordern Sie mich und Sie werden begeistert sein.“ http://www.preuss-solingen.de/about_me.htm.
Wir sind nicht begeistert, sondern wir fordern die sofortige Strafversetzung von Markus Preuß. (ehrlich gesagt kennen wir aber noch keinen geeigneten Verbannungsort für Preuß, vielleicht in Burscheid, wo seine verständnisvolle und ebenso ahnungslose Polizeipräsidentin Rademacher wohnt und Motorrad fährt … ) Eine entsprechende Kampagne bei Facebook und andere Überraschungen sind in Planung.
Viele Grüße an die Aachener Antifas!!!!
Bergische Antifas