NPD-Aktivist gesteht vor Gericht Brandstiftung

Erstveröffentlicht: 
04.06.2011

Ein 19-jähriger Aktivist der NPD hat jetzt in seinem Prozess am Landgericht im Wesentlichen eingeräumt, dass er in Bochum mehrere Brandstiftungen begangen hat und dies mit gefälschten Flugblättern der „Antifaschistischen Jugend Bochum“ in die Schuhe schieben wollte. Das erklärte ein Sprecher des Gerichts. Die Verhandlung vor der 3. Strafkammer fand bisher zu weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

 

Laut Anklage hatte der 19-Jährige im vorigen Jahr seinen eigenen Briefkasten in Wattenscheid mit einem Sprengsatz in die Luft gejagt und am Tatort angebliche Bekennerschreiben hinterlegt. Darauf wurde mit gezielten Sprüchen der Verdacht auf die Antifa gelenkt. Auf die gleiche Weise zündelte er laut Anklage auch an der Wohnungstür seiner Großmutter. Außerdem setzte er auf einer Straße eine Mülltonne in Brand. Dadurch wurden zwei geparkte Autos zerstört. Sachschaden: 15 000 Euro. Verletzt wurde niemand.

 

Einen weiteren Anklagevorwurf, kinderpornografisches Material auf seinem Handy besessen zu haben, weist der Angeklagte zurück. Ein Urteil könnte am 14. Juni folgen.

 

(Abschrift aus der Printausgabe des Lokalteils der WAZ-Bochum vom 4.6.2011)