Farbbomben auf Jobcenter und Haus der Wirtschaft

Farbbomben am Jobcenter Neukölln. FOTO: DAPD
Erstveröffentlicht: 
28.04.2011

Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag Farbbomben auf das Neuköllner Jobcenter und das Haus der Deutschen Wirtschaft in Mitte geworfen. In einem Bekennerschreiben wird zunehmender Druck auf Hartz-IV-Empfänger kritisiert.

 

 

Wenige Tage vor dem 1. Mai haben Unbekannte in Berlin das Neuköllner Jobcenter sowie das Haus der Deutschen Wirtschaft in Mitte mit Farbbeuteln beworfen. Passanten hatten gegen 2.30 Uhr Schmierereien und linke Parolen auf der Fassade des Jobcenters in der Mainzer Straße entdeckt und die Behörden alarmiert, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte.

 

Im Haus der Deutschen Wirtschaft in der Breiten Straße wurden ebenfalls Farbbeutel gegen die Fassade geworfen. Durch Steine wurden mehrere Fensterscheiben an der Vorderseite des Gebäudes beschädigt worden. Dem Sprecher zufolge gibt es noch keine Hinweise auf die Täter. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Taten bestehe, sei noch unklar.

 

In einem Bekennerschreiben zum Anschlag auf das Jobcenter hieß es, mit dieser Aktion solle die Wut auf die „miserable Situation“ von Hartz-IV-Beziehern zum Ausdruck gebracht werden. Gerade in Berlin sei die Armut deutlich sichtbar. Der Druck auf die Hartz-IV-Empfänger habe sich immer weiter erhöht. Die anonymen Verfasser des Schreibens rufen dazu auf, am 1. Mai gegen die „Schikane“ der Jobcenter auf die Straße zu gehen.

 

Vermutlich ebenfalls im Zusammenhang mit dem Tag der Arbeit waren am Mittwoch Brandanschläge auf das Amtsgericht Wedding und ein Bürogebäude der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verübt worden. In allen Fällen ermittelt der Staatsschutz. (dapd)