Protest : 150 Bürger demonstrieren in Bochum gegen Nazi-Aktionen

Rund 150 Menschen demonstrierten am Freitagnachmittag in Bochum gegen Nazi-Übergriffe
Erstveröffentlicht: 
15.04.2011

Bochum. Gegen Nazi-Übergriffe demonstrierten am Freitag rund 150 Menschen in der Bochumer Innenstadt. Während der Kundgebung versuchten einige offenbar neonazistische Jugendliche zu provozieren. Bei einer Schlägerei wurde eine Person schwer verletzt.

 

Am Rande einer Demonstration gegen Rechtsextremismus ist es am Freitag in Bochum zu einer Schlägerei zwischen rund 15 Anhängern der rechten und linken Szene gekommen. Dabei erlitt ein dem rechten Spektrum zugehöriger Mann schwere Kopfverletzungen, wie die Polizei mitteilte. Lebensgefahr besteht den Angaben zufolge nicht. Die Polizei nahm sieben Tatverdächtige fest. Bei dem Einsatz wurden drei Polizisten leicht verletzt.

Rund 150 Menschen demonstrierten am Freitagnachmittag gegen Nazi-Übergriffe. Unterschiedliche Redner aus den Reihen der meist jugendlichen Demonstranten erinnerten an die vor allem im vergangenen Jahr verstärkt beobachteten Umtriebe rechter Gruppen in Bochum.



Als einen traurigen Höhepunkt dieser Umtriebe erinnerten sie an die Schändung des jüdischen Friedhofes in Wattenscheid durch Hakenkreuze und rechte Symbole. Außerdem wurden an diesem 27. November an verschiedenen Stellen in der Stadt antifaschistische oder jüdische Gedenkstätten beschmiert. Trotz intensiver Ermittlungen der Polizei gelang es bislang nicht, den oder die Täter festzunehmen.

Zwei kleinere Zwischenfälle

Zu einem ersten Zwischenfall noch während der Kundgebung vor dem Hauptbahnhof kam es, als einige offenbar neonazistische Jugendlichen versuchten, die Demonstranten zu provozieren. Die Polizei stellte die Personalien fest und sprach Platzverweise aus.

Einige Meter weiter kam es auf dem Südring zu einer Rangelei, als einige Demonstranten einen Polizeibeamten in Zivil mitten im Demonstrationszug ausmachten. Ein Demonstrant wurde vorläufig festgenommen, später jedoch wieder freigelassen. Offenbar gab es Abstimmungsschwierigkeiten zwischen der begleitenden Hundertschaften und der eingesetzten Zivilpolizei. Ein Polizei-Einsatzleiter wollte sich vor Ort nicht zu dem Vorfall äußern. (WE/mit dapd)