Fukushima: BI Umweltschutz warnt vor Erhöhung der Grenzwerte durch die EU

Nach dem Unglück in Japan versucht die Europäische Union (EU) per Eilverordnung die Grenzwerte für strahlenbelastete Lebensmitteln aus Japan zu erhöhen. Vor allem für Verstrahlung durch Cäsium 134 und Cäsium 137 soll der Höchstwert auf 1.250 Becquerel angehoben werden. Der momentane Grenzwert wurde nach Tschernobyl bei 600 Becquerel angesetzt. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) protestiert scharf gegen diesen Versuch, Grenzwerte an wirtschaftlichen Interessen und nicht an gesundheitlichen Erfordernissen auszurichten. "Grenzwerte sollen Sicherheit suggerieren, nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 25 Jahren hatten Verbraucherverbände statt der 600 Becquerel vor allem für Schwangere und Kindernahrung einen Richtwert von 60 Becquerel empfohlen", erinnert die BI.

 

Die EU sei voll im Griff der Atomlobby. Allein Österreich, Griechenland, Luxemburg, Dänemark und Irland forderten einen europaweiten Ausstieg aus der Atomkraft. Die fünf Länder verfügen selbst über keine AKW. "Kein Wunder, dass als Beruhigungspille beim Treffen der EU-Regierungschefs lediglich ein "Stresstest" für die 143 Reaktoren verabredet wurde, dessen Durchführung freiwillig ist", kritisiert die BI. Vor allem der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) versuche zu suggerieren, die EU nehme die Sorgen der Menschen vor einer atomaren Katastrophe, die auch Mitteleuropa treffen kann, ernst.

 

Die geplante Erhöhung der Grenzwerte konterkariere diese Scheinheiligkeit.

Ein BI-Sprecher: "Dagegen setzen wir unsere erhöhten Anstrengungen, den Atomausstieg auch europaweit zu forcieren. Ein erster notwendiger Schritt besteht in der Kündigung des Euratom-Vertrages, der immer noch die finanzielle Förderung der Atomkraft betreibt. Auf der Tagesordnung ist ein europäischer Fördervertrag für den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien."

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