Am 22. März fand in Mannheim ein Aktionstag gegen Rassismus im Rahmen des bundesweiten "Aktionstages gegen Asylbewerberleistungsgesetz, Residenzpflicht, Lagerisolation & rassistische Sondergesetzgebung" statt. Aufgerufen hatten u.a. das Bündnis gegen Abschiebungen und der AK Antifa. Nach einem etwas trägen Start fand der Aktionstag doch noch zu einem motivierenden Abschluss.
Gegen 17 Uhr trafen sich etwa 40 Menschen am Alten Messplatz in der Neckarstadt und hielten eine Kundgebung ab. Die Beteiligung war zwar zahlenmäßig gering, dafür gab es aufgrund des guten Wetters viel Publikum, das durchaus interessiert zuhörte. Absurd war das Polizeiaufgebot (anfangs etwa 3 Polizist_innen pro Demonstrant_in + Pferdestaffel + Motorradbullen + Stasi-Bullentrupp etc.). Der Einsatzleiter merkte selbst irgandwann, dass die Planung etwas verkalkuliert war und zog einen Großteil der Bullen ab. Danach lief eine kleine Demo durch die Neckarstadt, hielt spontan eine Kundgebung auf dem Neumarkt ab und zog weiter zum "Point Store" und zum Flüchtlingslager in der Industriestraße. Dort schlossen sich viele Flüchtlinge aus dem Lager der Kundgebung an.
Einige Flüchtlinge hatten bereits am Mittag eine Aktion im "Point Store" durchgeführt und Bargeld statt Punktesystem gefordert. Neben dem Bündnis gegen Abschiebungen hielt auch der Lantagskandidat der Linken einen Redebeitrag, danach sprach ein Flüchtlingsaktivist. Als sich spontan Flüchlinge aus dem Lager ans Mikro begaben und ihrem Ärger auf verschiedenen Sprachen Luft machen, wurde die Stimmung immer kämpferischer.
Mit der doppelten Zahl an Aktivist_innen (knapp 100 Leute) zogen wir weiter zum Abschiebeknast und hielten in der Dunkelheit eine letzte Kundgebung ab. Es gab Applaus, Jubel und Pfiffe von beiden Seiten der Mauern und der AKtionstag endete wesentlich motivierender, als er begann.