Es ist schon absurd: Ausgerechnet jene predigen
Politiker den Gegnern des NATO-Gipfels jetzt Gewaltlosigkeit, die seit
Jahren ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen mit gewaltsamen
Mittel durchsetzen. »Kollateralschäden« werden die Kinder, Frauen und
Männer in der zynischen Sprache der Militärs genannt, die im Irak, in
Afghanistan und anderswo - natürlich im Namen von Freiheit und
Demokratie - den Bomben der NATO-Armeen zum Opfer fallen.
Allein
in Afghanistan wurden im vergangenen Jahr nach Angaben der UNO etwa
2000 Zivilisten getötet. Für die NATO sind sie kein Grund, am Sinn des
Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses zu zweifeln. Die Organisation
feiert ihren 60. Geburtstag. Und dabei möchten die als Gäste geladenen
Staats- und Regierungschefs nicht gestört werden.