Am 29. November beginnt in Cancun die Weltklimakonferenz COP16. Über
zwei Wochen geben PolitkerInnen vor, Antworten auf die weltweite
Klimakrise zu suchen. Bei der Konferenz stehen marktbasierte Lösungen wie REDD oder der CO²-Zertifikatshandel im Vordergrund.
Ein bindendes Abkommen erwartet dieses Jahr erst gar niemand der Verhandlungspartner - so wird die Enttäuschung wenigstens nicht so groß sein wie bei COP15 in Kopenhagen.
Heute begannen in Cancun die Verhandlungen beim offiziellen Teil des COP16. Neben den Vertretern nationaler Regierungen und internationaler Organisationen sind auch wieder verschiedene Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO´s) wieder an den Verhandlungen beteiligt. Allerdings wurden diesesmal sehr viel weniger VertreterInnen von NRO´s akreditiert worden. Die Teilnahme von NRO´s stößt einigen radikalen Gruppen ohnehin schlecht auf.
Vergangene Woche wurden zwei Sprecherinnen von "Climate Justice Action" wegen angeblichem Aufrufs zu Straftaten in Kopenhagen verurteilt worden. In Mexiko werden keine Massenproteste von dem Ausmaß Kopenhagens erwartet. Dafür die Polizei und das Militär in Mexiko sicherlich sorgen. Diesesmal ist der offizielle Veranstaltungsort und der Alternativgipfel weit von einander entfernt und AktivistInnen haben bereits bei der Anreise zum Gipfel mit Problemen zu kämpfen. Der Alternativgipfel steht allen Menschen offen und wird wohl auch vom bolivianischen Präsidenten Evo Morales besucht werden.
Am 03. und 04. Dezember werden die Karawanen der Basisbewegungen
eintreffen und ein Camp errichen. In der Nähe des Camps wird ein
alternativer Gipfel stattfinden der für alle offen sein wird.
Am 05. Dezember soll eine Demonstration in Cancun stattfinden. Am
10.12. findet ein weltweiter Aktionstag gegen den Klimawandel statt zudem unter anderem die NRO La Via Campesina aufruft.
Ab Montag den 06. Dezember wird auch Democracy Now! Live aus Cancun berichten. Derzeit finden sich Informationen "von unten" auf Spanisch unter Indymedia Mexico, Espacio Anti-Capitalista und Klimaforum10.
Beitrag RDL:
Wir werfen einen Blick zurück auf die Verhandlungen vergangenes Jahr
in Kopenhagen, die Proteste und die darauf folgende Repression. Wir
schauen aber auch nach Mexiko und fragen Michele Ferris von "Friends of
the Earth" aus Costa Rica zu ihren Erwartungen an den COP16 in Cancun.