Kolumbiens Steinkohle in Deutschlands Kraftwerken

Kohleabbau in Kolumbien

Jairo Fuentes Epiayu, Gemeindesprecher der indigenen Gemeinde Tamaquitos und Alfredo Tovar, Vorstandsmitglied der Kohlearbeiter-Gewerkschaft Sintramienergetica berichten über Umweltzerstörungen, Bedrohungen des Lebensraumes der indigenen Gemeinschaften, über Vertreibung und Menschenrechtsverletzungen sowie den Widerstand gegen diese Entwicklungen.

So 21.11 - 17h, Café Vélo, Nähe Hauptbahnhof  | Flyer | Plakat


Schmutzige Kohle für deutsche Kraftwerke?
Betroffene aus Kolumbien berichten

 

Kolumbien ist der fünftgrößte Kohleexporteur der Welt und mittlerweile der zweitgrößte Lieferant für deutsche Kraftwerke. 2010 werden wahrscheinlich erstmals mehr als acht Millionen Tonnen kolumbianischer Kohle in Deutschland verbrannt.

 

Die Kohle stammt fast ausschließlich aus den Tagebauen transnationaler Konzerne in den Departments La Guajíra und Cesár. Hauptabnehmer ist E.ON, aber auch Trianel, GKM in Mannheim, RWE und Vattenfall werden bereits beliefert oder haben Optionsverträge abgeschlossen. Kaum bekannt ist, dass die Kohleförderung in den Abbaugebieten ökologisch sensible Gebiete zerstört und zu massiven Menschenrechtsverletzungen führt.


Gleichzeitig werden in Deutschland neue Kohlekraftwerke gebaut, die den Bedarf an Importkohle weiter steigern werden und den Ausbau der Erneuerbaren Energien behindern. Bereits die heute im Bau befindlichen Kohlekraftwerke machen die deutschen Klimaziele unerreichbar, jedes weitere würde die Situation noch verschlimmern.

Die Klima-Allianz und FIAN haben im November zwei Betroffene nach Deutschland eingeladen. Jairo Fuentes Epiayu, Gemeindesprecher der indigenen Gemeinde Tamaquitos und Alfredo Tovar, Vorstandsmitglied der Kohlearbeiter-Gewerkschaft Sintramienergetica, werden auf ihrer Rundreise über die Auswirkungen des Kohletagebaus in ihrer Heimat sprechen.

Das Eine Welt Forum Freiburg, FIAN Freiburg, Menschenrechte 3000 und die Initiative 'Energie-Hunger - Nein Danke' haben die kolumbianischen Gäste auch nach Freiburg eingeladen. Neben umfassenden Informationen stehen der Austausch und die Diskussion im Mittelpunkt der Veranstaltung, die sowohl unsere lokale als auch unsere globale Verantwortung bei der Gewinnung von Energie verdeutlichen soll.

Aufgrund dessen, dass im Heizwerk der Universitätsklinik Freiburg immer noch Steinkohle aus Kolumbien verwendet wird, gab es vor kurzem Streit zwischen der Universitätsklinik und der Stadt Freiburg: aufgrund dessen, dass die Universitätsklinik in ihrem Heizwerk noch nicht auf Holzpellets umgestellt hat, will die Stadt davon Abstand nehmen, die Energie für die benachbarte, neu entstehende Siedlung aus dem Heizwerk der Universitätsklinik zu nutzen. Gründe der Stadt Freiburg liegen in den hohen CO_2 -Emissionen aus dem mit Steinkohle betriebenen Heizwerk und der damit verbundenen negativen Klimabilanz für Freiburg.


Auch wenn sich nach den neuesten Informationen aus der Presse eine Klärung dieses Konflikts abzeichnet, hat der Einsatz von Kohle in deutschen Kraftwerken nicht nur negative Auswirkungen auf unser Klima, sondern der Abbau von Kohle in Kolumbien findet wie erwähnt mit Menschenrechtsverletzungen statt und zerstört das dortige ökologische System, weshalb wir hier nicht nur eine lokale, sondern auch eine enorme globale Verantwortung haben.

 

Wo: Café Vélo im Mobile an der Straßenbahnbrücke / Hauptbahnhof

Wann: Sonntag 21. November - 17h


Veranstalter: FIAN Deutschland, Die Klima-Allianz, FIAN Freiburg, Menschenrechte 3000, Initiative Energie-Hunger -- Nein Danke, Eine Welt Forum Freiburg