Liebe Freundinnen und Freunde,
das ungeheure Medieninteresse der letzten beiden Tage hat neue Bewegung in die schon ziemlich festgefahrene Situation rund um die Ahaus-Russland-Castoren gebracht.
Auf einmal verkündet Atomminister Röttgen, sein Ministerium wolle sich vor Ort (also in Majak) von der Lagerbedingungen überzeugen, und laut Freier Presse in Sachsen hat das BMU nun ein Gutachten bei der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit in Auftrag gegeben. Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hat auf einmal Bedenken: 2004 habe Sachsen bei der Genehmigung für die Castor-Transporte von Rossendorf nach Ahaus erklärt, die Brennelemente würden in Deutschland endgelagert. Der jetzige Antrag widerspreche also den damaligen Genehmigungsvoraussetzungen.
Die Freie Presse geht bereits davon aus, dass sich die Castor-Transporte deshalb verzögern könnten. Und nun hat auch Rot-Grün in Düsseldorf endlich den Vorwärtsgang eingelegt. Röttgen soll am 8. Dezember vor dem Umweltausschuss im Landtag die Export-Pläne erläutern. Wenn Röttgen wirklich kommen sollte, wäre das sein erster Auftritt als Oppositionsführer in Düsseldorf - von daher wird er sich wahrscheinlich wie in Gorleben drücken wollen.
Wir hoffen nur, dass der NRW-Innenminister nicht parallel schon mal weiter den Polizeieinsatz für die Castoren vorbereitet, denn das Innenministerium hatte ja bereits Ende September zu einem ersten Koordinierungstreffen eingeladen.
Damit aus den ersten kleinen Rückziehern und Absetzbewegungen eine definitive Absage des Castor-Wahnsinns wird, rufen wir euch nochmals dazu auf, am 21. November um 14 Uhr zur Demo vor dem Zwischenlager in Ahaus zu kommen. Wir wollen den Schwung aus Gorleben mitnehmen, damit der Atomausstieg auch im Münsterland und in NRW insgesamt vorankommt. Wenn wir die Russland-Castoren verhindern wollen, müssen wir jetzt massenhaft Flagge zeigen - und die Chancen sind günstig!!
Im Anschluss an die Demo soll ein Bündnistreffen stattfinden. Konkret stehen zwei Themen an: Konkrete Widerstandspläne für die Ahaus-Russland-Castoren und Vorbereitung Anti-Atom-Landeskonferenz in Düsseldorf am 5.12 (Einladung zur Landeskonferenz folgt in Kürze, dort wird es dann natürlich auch um Duisburg, Gronau und Jülich gehen).
Wir brauchen eure Hilfe, da wir es alleine nicht schaffen. Im Wendland hat sich (wieder einmal) gezeigt: Wenn viele Gruppen an einem Strang ziehen, dann sind wir als Anti-Atom-Bewegung stark. Sorgen wir dafür, dass die Russland-Castoren im Stall bleiben und dass unser Motto für Ahaus Realität wird: Nix rein und nix raus !!!
Bitte mobilisiert für den 21., packt euch gute Laune und nette Ideen für den Widerstand ein - auf nach Ahaus!
Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, BI "Kein Atommüll in Ahaus", SOFA Münster
(www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.urantransport.de)