Gestern Vormittag in Oschersleben / Bewos baut Eingangstor ab
Das Gelände des Oschersleber Vereins ALGE "Alternative Lebensgestaltung" ist gestern von der Polizei durchsucht worden. Zudem hat die Bewos als Eigentümer das große Eingangstor abgebaut.
Von René Döring
Oschersleben.
Es war 8.30 Uhr, als gestern mehrere Polizeifahrzeuge in der
Magdeburger Straße hielten und gut ein Dutzend Beamte mit einem
Durchsuchungsbeschluss in der Tasche das Gelände des Oschersleber
Vereins ALGE betraten. Dieser Beschluss sei unter anderem aufgrund von
"Schmierereien mit ALGE-Bezug" sowie mehrerer Beschädigungen von
Schaufensterscheiben bei Gericht erwirkt worden, so Polizeisprecher
Joachim Albrecht. "Jetzt wollen wir nach Beweisen suchen", wie Albrecht
den Einsatz begründete und gut zwei Stunden später mitteilte: "Die
Beamtem haben auch etwas sichergestellt." Wie der Polizeisprecher zudem
sagte, "lief die Aktion sehr friedlich ab". Für diese Durchsuchung waren
vor allem Beamte der Landesbereitschaftspolizei aus Magdeburg nach
Oschersleben gekommen, wo sie von hiesigen Polizisten unterstützt worden
sind.
Gekommen auf das Gelände, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt
ein paar ALGE-Mitglieder aufhielten, waren aber gestern nicht nur
Polizisten. Beispielsweise hatten Mitarbeiter der Bewos, der das Gelände
gehört, die Gelegenheit genutzt, um das Eingangstor abzubauen und
zahlreiche Flaschen und Steine abzutransportieren, "die nach unserer
Meinung Wurfgeschosse werden könnten", wie Bewos-Mitarbeiter Thomas
Harborth auf Anfrage sagte. Zudem haben Mitarbeiter des Oschersleber
Ordnungsamtes einen "gefährlichen Hund" mitgenommen und ins Tierheim
gebracht, wie auch Isolde Prost vom Bauordnungsamt des Landkreises "die
desolaten Unterkünfte" geprüft hat.
Nachdem die "Besucher" das
Gelände wieder verlassen hatten, ist der nun offene Eingangsbereich von
den Nutzern mit Sperrmüll "verschlossen" worden.
Der Mietvertrag
für das Gelände ist Anfang September ausgelaufen. Die Bewos hatte
daraufhin eine Räumungsklage eingereicht. Die gerichtliche Entscheidung
dieser Klage steht noch aus.
Die ALGE-Mitglieder wollten sich gestern nicht äußern.