Hat die Leipziger Antifa wirklich mit Rohrbomben geworfen?

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Erstveröffentlicht: 
06.07.2017

Leipzig - Streit um die jüngsten Randale in Connewitz: Leipziger Antifa-Gruppen wehren sich gegen Krawall- und Rohrbomben-Vorwürfe. Demnach handelte es sich lediglich um eine "Spontandemo als ein Zeichen der Solidarität für die geräumte Friedel 54 in Berlin".

 

In der Nacht zu Samstag waren 80 vermummte Personen in der Wolfgang-Heinze-Straße aufgetaucht. Nach Polizeiangaben hatten sie Feuerwerkskörper auf einen Linienbus geworfen, mehrere Mülltonnen in Brand gesetzt und Bengalische Feuer gezündet (TAG24 berichtete).

 

Die Unbekannten sollen auch Steine sowie mehrere 15 Zentimeter lange Metallzylinder geworfen haben, die mit brennbaren Stoffen gefüllt waren.

 

Und genau darum dreht sich der Streit, denn im Nachgang der Krawalle tauchte auf einmal der Begriff "Rohrbombe" auf.

 

Diese sei allerdings noch nicht fertig gewesen, hätte aber dennoch Schaden anrichten können, bestätigte die Polizei am Mittwoch laut der "Leipziger Volkszeitung".

 

Die Linksradikalen wollen das so nicht stehen lassen. Es sei beeindruckend, was die Polizei für Schwachsinn behaupten könne, ohne Belege vorzuweisen", heißt es in einem auf "linksunten.indymedia.org" veröffentlichten Statement.

 

"Bis heute können verschiedene Metallreste auf der Wolfgang-Heinze-Straße gesichtet werden, die offensichtlich Müll sind, von Bengalischen Feuern oder Rauchtöpfen stammen", so die Antifa-Gruppen weiter.

 

Die Polizei stellt ihrerseits klar, bei der Beschreibung der Metallzylinder sehr vorsichtig vorgegangen zu sein. "Sie sahen von Weitem augenscheinlich aus wie eine Rohrbombe", so Polizeisprecher Uwe Voigt am Mittwoch gegenüber der LVZ.

 

Um das genaue Untersuchungsergebnis abzuwarten, habe die Pressestelle der Polizei in ihren Verlautbarungen nicht den Begriff Rohrbombe in Umlauf gebracht.

 

Mittlerweile haben die Experten der Polizei herausgefunden, dass die Metallzylinder zwar nicht mit Sprengstoff, dennoch aber mit pyrotechnischem Material gefüllt waren. Auch dieses könne bei einer Explosion Metall absplittern lassen, das dann irgendwo einschlagen und jemanden verletzen könne, so die Polizei.

 

Es seien definitiv Steine in Richtung des Busses und über den Bus geworfen worden, so Voigt weiter. Diese Steine seien zwar aus der Wolfgang-Heinze-Straße in Richtung Connewitzer Kreuz geworfen worden, aber sie hätten auch den Bus treffen können. Damit hätten die Steinewerfer laut Polizeisprecher Voigt rechnen können.