[BaWü] Tag der Bundeswehr in Ulm gestört

Flashmob in der Kaserne

Am Samstag fand bundesweit zum dritten mal der sogenannte "Tag der Bundeswehr" statt, ein Teil der militaristischen Werbeoffensive welche die Bundeswehr als wichtigen Teil der Gesellschaft und guten Arbeitgeber darstellen soll. Für Baden-Württemberg war der diesjährige Vorzeigestandort bezeichnenderweise die Rommel-Kaserne in Dornstadt bei Ulm, benannt nach dem „Wüstenfuchs“ Generalfeldmarschall Erwin Rommel, Propagandaheld in Hitlers Afrikafeldzug. Um diese militaristische Propagandashow mit einem eigenen Beitrag zu ergänzen haben sich ein gutes Dutzend AntimilitaristInnen vom Offenen Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart auf den Weg in die Kaserne gemacht. Trotz Taschenkontrollen und einer Horde nervösen Feldjägern sowie einer BFE-Einheit fanden alle Materialien ihren Weg in die Kaserne und die Aktion konnte wie geplant durchgeführt werden.

 

Während selbst Kleinkinder auf Panzer saßen wurde ein Transparent aufgespannt, Flyer verteilt und mit Megaphon auf die Hintergründe imperialistischer Kriegspolitik eingegangen. Kreide und umhergeworfene Parolenzettelchen hinterließen einen zumindest kurzfristig bleibenden Eindruck. Abgerundet wurde das Ganze von AktivistInnen welche sich mit „blutigen“ T-Shirts auf den Boden legten um die realen Folgen deutscher Kriegspolitik zu veranschaulichen. Nach beendeter Rede zogen die AntimilitaristInnen geschlossen als kleine Demonstration zum Ausgang der Kaserne. Dort wurde nochmals eine spontane Kundgebung abgehalten. Am Anschluss beteiligte man sich noch an der angemeldeten Kundgebung vor der Kaserne. Als Andenken wurde eine, an den Kasernenzaun befestigte, Leichenpuppe hinterlassen.

 

Neben unmittelbarem Widerstand gegen Krieg und Militarisierung ist es auch notwendig auf die Hintergründe imperialistischer Politik einzugehen. Daher beteiligen wir uns an den Protesten gegen den G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg. Dort werden die Weichen für künftige imperialistische Auslandseinsätze, Ausbeutung und Unterdrückung gestellt. Dies ist auch Thema beim nächsten Antimil-Cafe am Freitag, 16.Juni, um 19 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Straße 105 in Stuttgart-Heslach (Haltestelle Erwin-Schöttle-Platz).