Neue Fenster für das Lokomov

Erstveröffentlicht: 
17.05.2017

Nach mehreren Angriffen auf die Einrichtung soll nun investiert werden. Auch mithilfe von Geld aus der Kulturförderung.

 

Von Michael Müller

 

Sonnenberg/Gablenz. War es ein Indiz für die Wucht der Detonation oder eines für Alter und Zustand des Gebäudes? Als im November vergangenen Jahres eines Nachts vor der Bar "Lokomov" von Unbekannten Pyrotechnik gezündet wurde, da barst nicht nur eine große Fensterscheibe. Auch Teile des Fensterrahmens aus Holz waren aus der Einfassung gedrückt worden. Die Verantwortlichen der vom Trägerverein als gezielter Anschlag gewerteten Tat wurden bis heute nicht gefasst.

 

Immerhin sollen nun sechs Fenster der Einrichtung an der Kreuzung Augustusburger/Clausstraße mithilfe von Fördergeld erneuert und durch massive Modelle aus Stahl und Isolierglas ersetzt werden. Der Kulturausschuss entscheidet morgen über die Verteilung sogenannter investiver Verstärkungsmittel aus der Kulturraumförderung. Beim Lokomov geht es um Investitionen in Höhe von fast 47.000 Euro. Gut die Hälfte davon sollen von Kulturraum und Stadt kommen, der Rest vom Eigentümer des Gebäudes.

 

Der Vorfall vom November war nicht der einzige Angriff auf das Lokal. Anfang März nahm erneut ein Fenster Schaden, diesmal wegen eines gezielten Schusses von draußen. Auch in diesem Fall ermittelt das Operative Abwehrzentrum der Polizei. Anhaltspunkte für Zusammenhänge mit ähnlichen Angriffen in jüngerer Zeit, so auf das Wohn- und Kulturprojekt "Kompott" an der Leipziger Straße oder auf ein Wahlkreisbüro der linken Landtagsabgeordneten Juliane Nagel in Leipzig, lägen bislang nicht vor, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

 

Die kaputten Fenster sind unterdessen nicht die einzige Baustelle des vor fünf Jahren eröffneten Klubs. Auch bei der Veranstaltungstechnik hapert es. "Die Tonanlage ist nicht mehr voll funktionstüchtig, der Projektor kann nicht bei Tageslicht verwendet werden", heißt es in der Begründung zum Antrag auf die Zuschüsse aus der Kulturförderung. Plattenspieler und Mikrofone müssten zudem für jede Veranstaltung ausgeliehen werden.