Am Abend des 24.03. haben sich in Hamburg, mehrere hundert internationalistische und kurdische Jugendliche, in der „Roten Flora“ zum Cafe International versammelt um gemeinsam das Widerstandsfest Newroz zu feiern. Im Anschluss an die Veranstaltung wurden die Feierlichkeiten auf der Straße fortgesetzt.
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=AiLqptazzOM (RojaCiwan)
https://www.youtube.com/watch?v=FdmK2ocJV8E (Firat News Agency)
Die Veranstaltung wurde mit einem kurzen Vortrag zur aktuellen Lage und der Geschichte des Newrozfestes eröffnet. Die neu begonnene „Azad Bike!“ („Befreie!“) Kampagne der kurdischen Jugendbewegung wurde vorgestellt und eine Sinevisyon gezeigt.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurden Feierlichkeiten auf offener Straße fortgesetzt. Als Symbol des Widerstandes haben die Jugendlichen ein Newrozfeuer entzündet und mit Feuerwerk und allerlei Pyrotechnik das Widerstandsfest und den Befreiungskampf in Kurdistan begrüßt. Mit Musik und Tanz, haben sich über 300 Jugendliche die Straße zurückgenommen und ausgelassen gefeiert und protestiert.
Von einem gegenüberliegenden Baugerüst wurden große Transparente mit den Aufschriften „Azad Bike – Befreie!“ und „Newroz Piroz Be“ hinabgelassen. Eine Gruppe solidarischer AnarchistInnen hat mit einem Transparent mit der Aufschrift „Anarchist solidarity with Rojava“ die Straße abgesperrt. Zahlreiche unterschiedliche Gruppen der deutschen Linken, aller ideologischen Strömungen, haben die Aktion unterstützt, getanzt und gefeiert. Die Bevölkerung des Schanzenviertels hat die Aktion begrüßt und ihre Unterstützung bekundet. Einige haben spontan an den Feierlichkeiten teilgenommen.
Um zu zeigen, dass sich der legitime Widerstand des kurdischen Volkes und aller demokratischen Kräfte des Mittleren Ostens, nicht verbieten lässt, wurde quer über die Straße ein Seil mit den verbotenen Fahnen der Freiheitsbewegung gespannt. Die Staaten können, noch so viele Verbote erlassen und noch so viele RevolutionärInnen in die Gefangenschaft verschleppen, unseren Willen, werden sie nie brechen. Wir kennen das wahre Gesicht der wirklichen Verbrecher und Terroristen, die sich auch im Juli 2017 in Hamburg wieder zum G20 Gipfel versammeln werden. Auch hier gilt es unseren Protest mit großer Entschlossenheit auf die Straßen zu tragen.
Wir wissen sehr genau, welche Rolle der deutsche Staat seit je her im Kampf gegen die Freiheitsbewegung Kurdistans innehat. So sind es deutsche Waffen mit denen der Krieg gegen die KurdInnen nicht nur in der Türkei sondern auch Neuerdings durch die Kräfte der KDP im Irak geführt wird. Es ist die deutsche Bundeswehr die die Pershmerga Barzanis trainiert und ausrüstet, und die jetzt versuchen den Willen der JesidInnen nach demokratischer Selbstverwaltung zu brechen. Es ist eine widerliche Doppelmoral, heute laut „Pressefreiheit“ zu rufen und gleichzeitig zuzusehen, wie tausende AktivistInnen, KünstlerInnen, AkademikerInnen, gewählte PolitikerInnen und JorunalistInnen verhaftet, gefoltert und eingekerkert werden. Wer von Deniz Yücel redet darf von der Verfolgung der revolutionären Bewegung der Türkei und Kurdistans nicht schweigen. Deshalb werden wir auch weiterhin, auch wenn es nun Mode geworden ist, sich gegen die türkische Regierung zu stellen um selbst politischen Profit daraus zu schlagen, unseren Protest auch in Deutschland lautstark zum Ausdruck bringen.
Die Polizei hat sich allgemein passiv gegenüber der Aktion verhalten. Den Polizeikräften ist es nicht gelungen die Feierlichkeiten zu stören. Erst nach dem Ende der Aktion konnte die Polizei ihre Stellungen beziehen und hat versucht noch einige TeilnehmerInnen zu filmen.
Die Aktion war ein starkes Zeichen, internationaler Solidarität und ein mehr als großer Erfolg. Mit großer Freude und gestärkter Moral ging die Feier zu Ende. Die zahlreiche Beteiligung vor allem aus der deutschen Linken zeigt, welche Strahlkraft von der Revolution in Kurdistan ausgeht. Die Hoffnung die von Rojava, über Sengal, Kandil und Bakur bis nach Deutschland getragen wird, war deutlich an diesem Abend zu spüren und gibt uns Kraft für die Kämpfe der kommenden Monate und Jahre.
In diesem Sinne: Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf!
Weg mit dem Verbot der PKK, Weg mit dem Paragrafen 129a & b!
Freiheit für Abdullah Öcalan!
Azad Bike!