Chemnitz: Polizisten-Schlag gegen Demonstranten - Beamter wird verwarnt

Erstveröffentlicht: 
23.02.2017

Chemnitz. Ein Schlag, den ein Bereitschaftspolizist heute vor zwei Jahren einem jungen Anti-Pegida-Demonstranten an der Brückenstraße beim Abführen in die Rippengegend versetzte, war unverhältnismäßig. Das hat das Landgericht heute in der Revisionsverhandlung zu dem Fall entschieden. Es sprach den jetzt 30-jährigen Beamten wegen Körperverletzung im Amt schuldig, hob seinen Freispruch von vor einem Jahr auf und verwarnte ihn. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

 

Der Vorfall hatte vor zwei Jahren durch die Veröffentlichung eines Videos der Szene im Internet bundesweit für Aufsehen gesorgt. 2015 hatte das Amtsgericht den Polizisten dafür zu 3900 Euro Geldstrafe verurteilt. In der Berufungsverhandlung sprach ihn das Landgericht vor einem Jahr frei. Dem Revisionsantrag der Staatsanwaltschaft dagegen gab das sächsische Oberlandesgericht im vergangenen Juli statt.