LIZ Bonn I Rathausgasse 6 I 53111 Bonn
Pressemittlung: Stellungnahme zur Räumung des Libertäres Zentrums 27.1.2017 in Bonn
Heute Mittag am 27.1 drangen Beamt*Innen der Kriminalpolizei gegen 12 Uhr mittags in die Räume des besetztes Hauses in der Rathausgasse 6 ein. Die Beamt*Innen nahmen die Personalien der anwesenden Aktivist*Innen und zwangen sie, die Räumlichkeiten zu verlassen. Seitdem befindet sich das LIZ in den Händen der Polizei.
Seit dem 11. Mai 2016 hielten wir die Räume in der Rathausgasse 6 besetzt, um einen Freiraum zu schaffen, in dem es möglich sein sollte, ein nicht kommerzielles kulturelles Angebot zu schaffen, neue Formen des sozialen Miteinanders zu erproben und Möglichkeiten zu bieten, sich politisch zu organisieren. Außerdem sahen wir durch die Besetzung die Chance, uns an dem politischen Prozess im Viktoriaviertel zu beteiligen und dem Ausverkauf der Stadt Bonn entgegenzuwirken.
Damit konnten wir darauf aufmerksam machen, dass Investoren wie die SIGNA Holding GmbH abseits demokratischer Entscheidungsprozesse ihre Interesse in der Stadtentwicklung durchsetzen.
Seit fast einem Jahr haben wir ein umfangreiches und vielfältiges kulturelles Angebot verwirklichen können, beispielsweise Konzerte, Lesungen,Vorträge, einen Umsonstladen, Open Air Kino, Küche für alle (Küfa), Café-Betrieb, Geflüchtetenhilfe und Kunstausstellungen deutschlandweiter Künstler. Das bot für viele einen Ort zum Entfalten, um eigene Projekte und Ideen umzusetzen. Dadurch haben wir den Entscheidungsprozess darüber, was mit dem Viktoriaviertel passieren soll, bereichern können. Darüber hinaus hat sich das LIZ für eine Instandhaltungen der Räume eingesetzt: Es wurden Renovierungsarbeiten sowie Schimmel- und Rohrbruchbeseitigungen durchgeführt. Der Schaden der anhaltenden Sabotage durch den Hausmeister wurden von uns immer wieder behoben. Der Hausmeister hat unter anderem Kabel durchgeschnitten - wodurch Brandgefahr im Haus billigend in Kauf genommen wurde -, Türen mehrmals verschlossenen und damit Freiheitsberaubung an Menschen begangen. Außerdem ging er darüber hinaus einzelne Menschen direkt verbal an und drohte diesen mit Freiheitsentzug.
Durch derartige Angriffe haben und werden wir uns nicht davon abhalten lassen, unsere Ziele zu verfolgen. Wir werden weiterhin für die Errichtung von Räumen eintreten, in denen es möglich ist, den Interessen von Investoren wie der SIGNA einen kreativen herrschaftsfreien Umgang miteinander entgegenzuhalten.
Für Rückfragen und Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung:
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