Union Busting – Klassenkampf von oben
In Deutschland sind in den letzten 15 Jahren einschlägige Netzwerke entstanden, die auf verschiedenen Ebenen Methoden zur Gewerkschafts- und Betriebsratsbekämpfung (Union Busting) praktizieren. Ein Beispiel dafür ist die bundesweit tätige Rechtsanwaltskanzlei Schreiner und Partner, die Unternehmen dabei berät, wie sie mit pseudolegalen Mitteln unbequeme Lohnabhängige, Betriebsräte und GewerkschafterInnen feuern können.
Es kann jeden treffen
Betroffen von Union Busting sind keineswegs nur Betriebsräte oder GewerkschafterInnen, sondern vielmehr alle missliebigen Beschäftigten. Zum Beispiel, weil sie sich nicht alles gefallen lassen und den Mund aufmachen, oder weil sie krank sind und als so genannte „Minderleister“ verunglimpft werden, oder weil sie noch alte Verträge besitzen und in den Augen der Chefs einfach zu teuer sind usw.
Engagierte Betriebsräte raus – angepasste Jasager rein
Betriebsräte, die ihre gesetzlich festgelegten Aufgaben ernst nehmen, die Interessen der Lohnabhängigen konsequent vertreten und gar auf Einhaltung der dürftigen Arbeitsschutzgesetze bestehen, werden mit Abmahnungs- und Kündigungswellen überzogen. Erwartet werden flexible, billige, angepasste und gegenüber der Geschäftsleitung willfährige Lohnabhängige und Betriebsräte, die ihre eigenen Interessen verleugnen.
Elmar Wigand ist Mitautor des Buches „Die Fertigmacher. Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung“ und Mitinitiator der Webseite arbeitsunrecht.de. Er gibt Einblicke in die üblen Machenschaften der Union-Buster.
Siggi List ist Betriebsratsvorsitzender des Nürnberger Unternehmens CSC-Jäklechemie. Er berichtet uns davon, warum die Geschäftsleitung ihn seit Juni 2016 zum inzwischen 28sten mal kündigen möchte (siehe www.siggimussbleiben.de).
ISA – Widerstand ist möglich – gemeinsam, kreativ, erfolgreich
Uns als VeranstalterInnen geht es vor allem darum, wie wir solidarisch mit Union-Busting-Betroffenen sein und gegen Union Buster aktiv werden können. VertreterInnen von ISA berichten über den Widerstand gegen die Kanzlei Schreiner und Partner, die in Nürnberg durch politische Aktionen aus zwei Tagungshotels vertrieben werden konnte.
Veranstalter: Initiative Solidarischer ArbeiterInnen (ISA)
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung Bayern und den Kurt Eisner Verein
Donnerstag, 19.01.2017 | 19:30 Uhr | Nachbarschaftshaus Gostenhof | Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg