Am Sonntag, den 18.12, hetzten Ester Seitz und ihre Anhänger*innen wieder auf dem Stephanplatz. Wie immer beschützt von einem Großaufgebot der Polizei. Auch gegen diesen Aufmarsch protestierten wieder, wie seit nunmehr fast 2 Jahren, ca 200 Menschen. Anfangs sah es so aus, als ob die Gegenproteste wie üblich verlaufen würden. Doch diese Einschätzung erwies sich im späteren Verlauf als falsch. Als sich "Karlsruhe wehrt sich" formierte, um ihren "Spaziergang" zu beginnen, formierte sich auf Seiten der Gegendemonstration ebenfalls eine Spontandemonstration von ca. 60 - 70 Antifaschist*innen in Richtung Kriegsstraße.
Als die Sponti die Demoroute der Rechten auf der Kriegsstraße erreichte, gelang es ca 30 Antifaschist*innen auf die Route zu gelangen. Diese spontane Ansammlung wurde augenblicklich von Polizist*innen angegriffen, also setzten sich die Demonstrant*innen auf den Boden. Daraufhin wurden sie von der Polizei eingekesselt. Die Gegendemonstrant*innen auf der anderen Seite der Fahrbahnabsperrung taten die ganze Zeit über ihre Solidarität mit den eingekesselten Antifaschist*innen kund.
Noch während die Ansammlung der verbliebenen Antifaschis*innen bestand, wurde der Demozug von "Karlsruhe wehrt sich" an dem Kessel vorbeigeschleust, allerdings begleitet von einer großen Anzahl an Gegendemonstrant*innen, die, durch lautstarken Protest, die Parolen von Seitz und Konsorten übertönten. Danach wurde sich jedoch wieder mit den nachwievor eingekesselten Antifaschist*innen solidarisiert, die nun Erkennungsdienstlich behandelt wurden. Dabei wurden auch Videoaufnahmen von den Genoss*innen gemacht, was bei einer spontanen Ansammlung völlig unverhältnismäßig ist. Erst als alle Genoss*innen wieder freigelassen worden waren, kehrte die Menge zum Stephanplatz zurück. Leider wurde ein Genosse aufgrund eines lächerlichen Vorwurfs (Vorwurf der "Fundunterschlagung") festgenommen und zum Verhör mitgenommen, jedoch im Verlaufe des Abends wieder freigelassen.
Dies steht beispielhaft dafür, wie die Polizei versucht, durch Repressionen, den legitimen und notwendigen Protest von Antifaschist*innen zu unterbinden. Dazu wird sich jedes Mal aufs Neue ein noch abstruserer Grund für eine Festnahme ausgedacht. So zeigt sich erneut, auf wessen Seite die Polizei steht. Das Motto: "Deutsche Polizisten schützen die Faschisten!" wird insbesondere von der Karlsruher Polizei beherzigt.
Doch trotz der starken Repressionen dieses sogenannten Rechtsstaats wird unser Protest nicht nachlassen! Abschließend lässt sich sagen, dass die Demo am 18.12 ein Erfolg war. Ester Seitz und ihre Anhänger*innen konnten nicht wie gewohnt, ohne Probleme und Verzögerungen, ihren Spaziergang laufen. Durch die Sitzblockade waren die Rechten gezwungen, diesen zu unterbrechen und eine halbe Stunde in der Kälte zu warten bis sie weiterlaufen konnten. Außerdem wurde deutlich, dass der Wille der Karlsruher Antifaschist*innen, die Rechten aus Karlsruhe zu vertreiben, auch nach 2 Jahren regelmäßer Demonstrationen und der nachwievor starken Repressionen seitens Polizei und Staatsanwaltschaft, ungebrochen ist.
Dennoch dürfen wir uns nicht auf den Lorbeeren dieses kleinen Erfolgs ausruhen, sondern müssen noch entschlossener weitermachen.
Weiterhin gilt die Parole: "Antifaschismus in die Offensive!“
Kontakt:
Email: aj76@suedwest.mobi
Facebook: facebook.com/AntifaJugend76
Bilder von: Beobachter News