Strafraum Sachsen 2.0 - Ausstellung in Leipzig thematisiert Diskriminierung auf Fußballplätzen

Erstveröffentlicht: 
15.11.2016

Rassistische, antisemitische, homophobe oder sexistische Ressentiments sind nicht selten auch in Fußball-Fankurven zu sehen und hören. Die Ausstellung „Strafraum Sachsen 2.0“ nimmt dabei sächsische Vereine in den Fokus.

 

Schmähungen sind Teil der Fußballkultur, das Verhöhnen des sportlichen Gegners gehört in Fankurven einfach dazu. Nicht selten werden dabei aber auch die Grenzen zur Diskriminierung überschritten, sind rassistische, antisemitische, homophobe oder sexistische Ressentiments zu sehen und hören. Gegnerische Fans werden lauthals als „Juden“ bezeichnet, Spieler auf dem Platz mit „Kanake“ betitelt, auf Transparenten unterstellt man Kontrahenten Homosexualität, auf Fanseiten wird gegen „Multikulti“-Vereine gehetzt.

 

Die Ausstellung „Strafraum Sachsen 2.0“ widmet sich solchen Verfehlungen in den Fankurven des Freistaates, zeigt aber auch, wie sich viele Sportler, Vereine, Fangruppen oder Initiativen dagegen engagieren. Von Ende November bis Mitte Dezember ist die Schau in Leipzig zu sehen – erst im Soziokulturzentrum Werk II am Connewitzer Kreuz, anschließend an der Universität am Augustusplatz.

 

„Strafraum Sachsen 2.0“ ist eine aktualisierte Version einer gleichnamigen Ausstellung, wie sie bereits 2011 zu sehen war. „Prinzipiell hat sich an der Problemlage in Sachen Diskriminierung wenig verändert. Seit der zweiten Hälfte des Jahres 2014 kann eine Zunahme der Mobilisierung gegen Geflüchtete und parallel dazu das Anwachsen von Ressentiments in der Bevölkerung beobachtet werden“, heißt es in der Ankündigung. Auch der Fußball sei da keine Ausnahme. Parallel zum Hass gebe es aber zunehmend Situationen, die Vorurteile überwinden. „Durch das Zusammentreffen vieler unterschiedlicher Menschen auf dem Sportplatz kann er dazu beitragen, Diskriminierung abzubauen, solidarische Grundwerte zu fördern und Integration zu ermöglichen“.

 

Dieses aktuelle „Doppelleben“ im sächsischen Fußball soll in der Ausstellung auf 20 Schautafeln dargestellt werden. Darüber hinaus werden Workshops für interessierte Vereine, Verbände und Initiativen angeboten, heißt es.

 

„Strafraum Sachsen 2.0“ ist vom 28.11. bis 1.12 jeweils von 14 bis 20 Uhr im Werk 2 zu sehen. Anschließend werden die Schautafeln vom 5.12. bis 09.12 noch im Hörsaalgebäude der Uni Leipzig gezeigt.


Mehr Infos: strafraum-sachsen.de