Am 9. November - Dresdner Linke stoppen Autokorso für Donald Trump

Erstveröffentlicht: 
10.11.2016

Etwa ein Dutzend Dresdner aus dem linken Spektrum haben am Mittwochabend einen Autokorso in der Innenstadt blockiert. Die Autofahrer wollten nach eigenem Bekunden den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentenwahlen feiern. Statt der US-amerikanischen Stars and Stripes wurden dabei aber ausschließlich deutsche Fahnen geschwenkt.

 

Dresden. Etwa ein Dutzend Dresdner aus dem linken Spektrum haben am Mittwochabend einen Autokorso in der Innenstadt blockiert. Die Autofahrer wollten nach eigenem Bekunden den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentenwahlen feiern. Statt der US-amerikanischen Stars and Stripes wurden dabei aber ausschließlich deutsche Fahnen geschwenkt.

 

Grund für die Blockade war aber weniger das offizielle Ansinnen der Autokette, die zwischen Rathaus und Landtag hin und her fuhr, sondern vielmehr das sensible Datum des 9. November als Jahrestag der Reichspogromnacht sowie der Personalie Nicos Chawales, Initiator der Auto-Aktion.

 

Der Wortführer der asylfeindlichen Gruppe „Strehlen wehrt sich gegen Politikversagen“ ist der Polizei bestens bekannt. Chawales hatte in der Vergangenheit öffentlich bekundet, dass er auch vor Mord nicht zurückschrecken würde, wenn Deutschland weiter viele Flüchtlinge aufnimmt. Zudem teilte er bei Facebook ein Bild, das Oberbürgermeister Dirk Hilbert geköpft zeigt. Nach Ansicht seiner Gegner vertritt Chawales antisemitische Ansichten und gehört zur Reichsbürgerbewegung.

 

Die Blockade auf der Wilsdruffer Straße blockierte Chawales‘ Autokorso für einige Zeit, dabei sollen Teilnehmer des Autokorsos die Blockierer mehrfach bedroht haben. Die Polizei nahm die Personalien der Blockierer auf, die Autos wurden letztlich auf eine andere Route umgeleitet.