Abschied von Bashir Zakaria: Trauer und Tränen am Oranienplatz

Bashir Zakaria
Erstveröffentlicht: 
31.10.2016

Flüchtlingsvermittler tot – Abschied von Bashir Zakaria: Trauer und Tränen am Oranienplatz

Der Sprachführer der Flüchtlinge vom Oranienplatz ist am Dienstag gestorben. Am Montag wird Bashir Zakaria in Gatow beerdigt. Am Oranienplatz in Kreuzberg trauerten Dutzende Menschen.

 

Blumen, Kerzen und Fotos liegen am Oranienplatz, wo Freunde und Unterstützer jetzt Abschied nehmen von Bashir Zakaria. Der Sprecher der Flüchtlinge war am Dienstag im Alter von 44 Jahren an Herzversagen gestorben. Er wird am Montag auf dem islamischen Friedhof in Gatow beigesetzt.

 

Etwa 50 Freunde und Unterstützer hatten sich auf dem Platz in Kreuzberg versammelt. „Er liebte jeden Menschen, half, wo er konnte“, berichtet Nasir. „Bashir war unser Präsident und ein starker Kerl. Er wird uns immer in Erinnerung bleiben.“ Dann weint der Mann.

 

Der Vermittler starb am Dienstagvormittag, kurz nach 10 Uhr, in seiner Wohnung an der Prenzlauer Promenade

Taina Gärtner, eine Freundin von Bashir gegenüber B.Z.: „Als er wach wurde, war ihm plötzlich schwindlig, er war kurzatmig.“ Ein Notarzt versuchte ihn anderthalb Stunden zu reanimieren.

 

Bashir organisierte den Umzug von gut 400 Flüchtlingen

 

Bashirs Markenzeichen waren seine Schiebermütze, seine Bauarbeiter-Handschuhe. Er sprach Englisch in einer durchdringenden Lautstärke. Er kannte jeden seiner Schützlinge, sprach mit Politikern, Polizisten und Journalisten.

 

2014 organisierte Bashir den Umzug der gut 400 Flüchtlinge in feste Unterkünfte. Sie hatten rund anderthalb Jahre den Platz im Herzen Kreuzbergs besetzt gehalten.

 

Monika Herrmann zeigte sich tief betroffen

 

Die Bürgermeisterin sagte am Mittwoch zur B.Z.: „Bashir war die Stimme und das Gesicht vom Oranienplatz. Er hat hart für die Männer verhandelt. Er hat so sehr gehofft, dass er in Berlin sein neues Zuhause haben kann, dass er den Zusagen des Senats vertrauen kann. Um so größer war seine Enttäuschung beim Wortbruch. Wir werden ihn nicht vergessen.“