Bundeswehr hat an Uni und Hochschule nichts zu suchen

Wir bilden zu töten aus

Diskussionsrunde mit Studierenden, Dozenten und Friedensbewegten.

Immer wieder werden an Uni und Hochschulen Forschungsprojekte bekannt, die Rüstungskonzernen dienen. Erfreulicherweise stoßen solche Kooperationen in Bremen regelmäßig auf breit getragene Kritik. Vor allem deshalb gibt es in Bremen – bundesweit einmalig – seit einem Jahr eine gesetzliche Zivilklausel, also ein formales Verbot von Rüstungsforschung.

 

Trotzdem wurde im Sommer bekannt, dass die Hochschule Bremen einen dualen Studiengang zusammen mit der Bundeswehr einrichtet, um  Nachwuchskräfte im Bereich der Informatik auszubilden. Bei einem dualen Studiengang stehen die Studierenden in einem Dienstverhältnis zum Arbeitgeber und die Armee entscheidet über die Vergabe der Studienplätze. Inhaltliche Einflussnahme auf Forschung und Lehre kann keineswegs ausgeschlossen werden – schließlich bezahlt das Bundesverteidigungsministerium für die Kooperation.

 

Studierende, Lehrende und Friedensbewegung kritisieren die Kooperation - ebenso wie die Fraktion DIE LINKE. Gemeinsam mussten die Gegner*innen des Bundeswehrstudiengangs aber feststellen, dass Rektorat, Landesregierung und Bürgerschaft mehrheitlich keine Probleme darin sehen, wenn ein Studiengang zur Ausbildung von Angehörigen der Bundeswehr eingerichtet wird.

 

Wir wollen gemeinsam diskutieren, wie viel eine Zivilklausel noch wert ist, wenn sie nicht einmal eine in Auslandseinsätze involvierte Armee auf Abstand hält: Welche Forderungen und Perspektiven entwickeln wir angesichts des Bundeswehrstudiengangs und einer fortschreitenden Militarisierung des Alltags und des Bildungswesens? Was sollte unternommen werden, damit Rüstungsindustrie und Bundeswehr aus öffentlichen Bildungseinrichtungen des Landes herausgehalten werden können?

 

Ort: SOS-Kinderdorf-Zentrum (Friedrich-Ebert-Straße 101 / Ecke Neustadtscontrescarpe | 28199 Bremen)