Security-Jobs zu gefährlich! Chemnitz geht der Wachschutz aus

Erstveröffentlicht: 
19.09.2016

Chemnitz - Die Sicherheits-Branche hat ein Problem: Es gibt zu wenige Bewerber. In Chemnitz waren seit Jahresbeginn 1 371 Menschen im Sicherheitsgewerbe beschäftigt.

 

Das ist zwar ein Plus von gut 14 Prozent im Vergleich zu 2015 (1200 Beschäftigte), doch das reicht noch lange nicht .

 

Bundesweit sucht die Branche derzeit rund 13.000 Mitarbeiter.

 

„Wir haben alle das gleiche Problem: Wegen der aktuellen Situation in Deutschland ist der Bedarf enorm gestiegen“, sagt Sven Bader (41), Chef der Chemnitzer Sicherheitsfirma „Correct Control“ (Zwickauer Straße 412). 

 

Seine 50 Mitarbeiter sind als Ladendetektive und Wachmänner tätig, schützen auch Veranstaltungen.

 

Asylbewerberzustrom und Terrorgefahr sorgen für die Nachfrage.

 

Und die ist akut: „Bei Spitzenlasten - wie großen Veranstaltungen - gibt es Kooperationen von verschiedenen Firmen. 

 

Das ist aber ein gewisses Risiko, weil wir nicht immer hundertprozentigen Zugriff auf fremde Kollegen haben“, so Torsten Rümmler (48), Leiter des Chemnitzer „Securitas“-Ablegers (Reichenhainer Straße 34). 

 

Der schwedische Konzern beschäftigt hier 260 Mitarbeiter, letztes Jahr waren es noch 210. Und sucht dringend Verstärkung: „32 neue Kollegen könnten wir sofort einstellen“, sagt Filialchef Rümmler.

 

Pikant: „27 Prozent (2 937) der 10 879 sächsischen Beschäftigten im Bereich Sicherheit sind 55 Jahre oder älter. Nur sechs Prozent (653) sind unter 25“, erläutert Frank Vollgold (35), Sprecher der Arbeitsagentur-Regionaldirektion Sachsen mit Sitz in Chemnitz (Paracelsusstraße 12). 

 

So hat „Securitas“ trotz 19.500 Mitarbeitern in Deutschland derzeit nur 180 Azubis. „Der Job ist eben kein Larifari, auch die gesetzlichen Anforderungen sind sehr hoch“, sagt „Correct Control“-Chef Bader. mfr