Überfall auf Nazis in der Dortmunder Nordstadt

Erstveröffentlicht: 
24.08.2016

Dortmund.  Drei Neonazis sind nach einer Demo überfallen und zusammengeschlagen worden. Die Täterbeschreibung weist auf einen politischen Hintergrund hin.

Nach der Teilnahme an einer rechtsextremen Demonstration am Dienstagabend in Dortmund haben Unbekannte eine Frau und zwei Männer in der Nordstadt überfallen und brutal zusammengeschlagen. Die Angreifer waren maskiert. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt, weil ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen ist.

 

Gegen 20.45 Uhr waren eine 53-jährige Frau und zwei Männer (41 und 51) nach einer Demonstration von Rechtsextremisten auf der Katharinenstraße in der Innenstadt auf dem Heimweg, als mehrere Angreifer sie auf der Herderstraße in der Nordstadt von hinten attackierten. Das berichtete die Polizei am Mittwoch. Die vermummten Angreifer setzten Reizgas und Baseballschläger ein. Die Frau wurde schwer verletzt. Sie musste in einem Krankenhaus stationär begleitet werden. Ihre Begleiter erlitten leichte Verletzungen.

Auf am Boden liegende Frau eingetreten

Die Tat ereignete sich auf der Herderstraße zwischen Mozartstraße und Haydnstraße. Zeugen berichteten der Polizei, dass die Täter auf die bereits am Boden liegende Frau eingetreten haben sollen. Bei den Angreifern soll es sich um vier bis sechs Personen gehandelt haben.

Die Polizei: "Alle waren demnach komplett schwarz gekleidet und trugen schwarze Sturmhauben. Alle sollen von schlanker Statur gewesen sein." Sie flüchteten über die Herderstraße in Richtung Norden, also zur Mallinckrodtstraße. Der Ablauf der Tat spricht dafür, dass die Angreifer die Tat geplant haben. Sie verfolgten die Frau und die beiden Männer und maskierten sich, um bei dem Überfall nicht erkannt zu werden.

Politisches Motiv? Staatsschutz ermittelt

Die Täter raubten der Frau eine Bauchtasche, ein Mobiltelefon und die Geldbörse. In dem Fall ermittelt der Staatsschutz der Dortmunder Polizei. Die Polizei schließt ein politisches Motiv nicht aus. Bei der von den Opfern besuchten Neonazi-Demo war am Dienstagabend gegen das 2012 ausgesprochene Verbot gegen den "Nationalen Widerstand Dortmund" demonstriert worden.

Ein Anwohner aus der Herderstraße berichtete über einen Einsatz mehrerer Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettungsdienst.